Indie-Rock mit Rückgrat: The Subways heute!

Mit „When I’m With You“ melden sich The Subways mit einem Album zurück, das weniger auf jugendlichen Überschwang setzt, dafür umso mehr auf Haltung, Erfahrung und einen klaren Blick nach vorn. Die britische Band, einst Inbegriff des ungestümen Indie-Rocks der Nullerjahre, klingt hier gereift, ohne ihre Energie einzubüßen. Es ist ein Album, das nicht zurückblickt, sondern den eigenen Weg selbstbewusst weitergeht.

Musikalisch bleiben The Subways ihrem Markenkern treu: kantige Gitarren, treibende Rhythmen, eingängige Hooks. Doch vieles wirkt fokussierter, kontrollierter. Songs atmen mehr Raum, Melodien dürfen sich entfalten, ohne ihre Dringlichkeit zu verlieren. Statt wilder Ausbrüche dominiert ein souveräner Drive, der zeigt, dass diese Band ihr Handwerk kennt und keine Beweise mehr liefern muss.

Inhaltlich kreist When I’m With You um Nähe, Vertrauen und emotionale Stabilität – Themen, die man einer Band, die lange vom Aufbruch lebte, nicht zwingend zugetraut hätte. Billy Lunns Texte wirken direkter, weniger kryptisch, aber auch reflektierter. Es geht nicht mehr um das Suchen, sondern um das Ankommen, ohne dabei an Spannung zu verlieren.

Besonders stark ist die Produktion, die klar, druckvoll und unaufgeregt daherkommt. Jeder Song sitzt, nichts wirkt überladen oder beliebig. Die Band verzichtet auf modische Spielereien und konzentriert sich auf das, was sie immer ausgezeichnet hat: ehrlichen Rock mit Pop-Appeal, der live funktionieren will und im Studio nicht seine Kanten verliert.

When I’m With You ist kein Album für den großen Nostalgie-Effekt – auch wenn Fans der frühen Jahre viele vertraute Momente finden werden. Es ist vielmehr das Statement einer Band, die gelernt hat, ihre Vergangenheit nicht zu verleugnen, aber sich nicht von ihr definieren zu lassen. The Subways klingen hier wie eine Gruppe, die weiß, wer sie ist – und genau darin liegt die Stärke dieses Albums.

Text: Dennis Kresse

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