VA – No life ´till leather – A Tribute to Metallica´s „Kill em all“

No Life ’Til Leather – und kein Pardon: Wenn Kill ’Em All neues Feuer fängt“

Manchmal braucht es gar keine große Marketingmaschine, sondern schlicht rohe Energie, tiefen Respekt und echtes Fanblut, um einem Klassiker neues Leben einzuhauchen. „A Tribute to Metallica’s Kill ’Em All – No Life ’Til Leather“ ist genau das: kein steriler Retro-Aufguss, sondern eine wuchtige Hommage an das Album, das einst Thrash Metal definierte und die Wände feuchter Proberäume zum Zittern brachte.

Statt das Original nur zu polieren, reißen sich die beteiligten Bands beherzt die Songs unter den Nagel. „Hit the Lights“ startet mit jugendlicher Wut und klingt, als würde einer die Garage nochmal aufbrechen, in der Metallica anno ’83 den Grundstein legten. „The Four Horsemen“ galoppiert nicht nach, sondern los – etwas rougher, dreckiger, mit einer Spur moderner Aggression. Und „Whiplash“? Ein einziges metallisches Nackentraining, das keinen Zweifel lässt: Thrash lebt, solange jemand genug Wut im Herzen und Riffs im Rückenmark trägt.

Das Schöne: Jede Band bleibt sich treu. Mal dominiert old-schooliger Amp-Dreck, mal grooven moderner Punch und satterer Tiefgang. Gesanglich geht es von schrillem Speed-Metal-Schrei bis zu einer rotzig-rotierenden Kehle, die Hetfield nicht kopiert, sondern respektvoll weiterspinnt.

Natürlich: Perfektion sucht man hier nicht. Aber Kill ’Em All war nie ein Ort für Perfektion – sondern für Hunger, Risiko und juvenile Unvernunft. Genau das transportiert dieses Tribute-Werk. Es rumpelt, schneidet, beißt – und erinnert daran, warum Metallica einst wie ein Sturm ins Metal-Pantheon knallten.

Wer das Original liebt, findet hier keinen Ersatz, sondern ein leidenschaftliches Echo. Wer Thrash fühlt, wird grinsen. Und wer immer noch glaubt, Metal sei mit der Zeit brav geworden – der sollte hier einmal laut aufdrehen.

No life ’til leather? Dieses Tribute-Album lebt es. Und wie.

Text:Dennis Kresse

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