
Chris de Burgh feierte in der Kölner Philharmonie ein Jubiläum, das persönlicher kaum hätte ausfallen können. Im Rahmen seiner „50LO“-Tour trat der irische Sänger und Songwriter ganz ohne Band auf – nur mit Gitarre, Klavier und seiner unverkennbaren Stimme. Der Abend stand ganz im Zeichen seiner 50-jährigen Bühnenkarriere und zeigte, dass de Burghs Songs auch ohne große Arrangements ihre Wirkung nicht verlieren.
Vom ersten Moment an herrschte in der ausverkauften Philharmonie eine fast andächtige Stille. De Burgh betrat die Bühne mit einer Mischung aus Charme, Bescheidenheit und jener Wärme, die ihn seit Jahrzehnten zu einem Publikumsliebling macht. Statt Showeffekten gab es Geschichten – kleine, humorvolle Anekdoten aus fünf Jahrzehnten Musikerleben, die den Songs Tiefe und Kontext verliehen.
Das Programm spannte einen weiten Bogen durch seine Karriere: von frühen Klassikern wie „A Spaceman came travelling“ und „Borderline“ über emotionale Höhepunkte wie „The Lady in Red“ bis hin zu neueren Liedern seines aktuellen Albums. Besonders beeindruckend war, wie intensiv und direkt die Stücke in der Solo-Version wirkten. Ohne Bandbegleitung rückten Stimme und Text ins Zentrum, jede Zeile trug, jedes Wort hatte Gewicht.
De Burgh bewies einmal mehr, dass er ein Geschichtenerzähler ist, der sein Publikum mit leisen Tönen fesseln kann. Immer wieder blickte er auf sein Leben zurück, erzählte von Begegnungen, Reisen, Verlusten und Momenten der Inspiration. Dabei wechselten Melancholie und Hoffnung, Nostalgie und Spielfreude mühelos miteinander.
Das Publikum dankte es ihm mit stehenden Ovationen. Am Ende dieses Abends war klar: Chris de Burgh braucht kein großes Orchester, keine Show – nur seine Stimme, seine Lieder und die Nähe zu den Menschen im Saal. Ein stiller, intensiver Konzertabend, der lange nachhallte und bewies, dass echte Musik keine Effekte braucht, um zu berühren.
Text: Dennis Kresse
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