
Mit „Bloom (Deluxe Edition)“ setzen Larkin Poe, die Schwestern Rebecca und Megan Lovell, ihrem 2024 erschienenen Erfolgsalbum die Krone auf – und öffnen gleichzeitig ein neues Kapitel. Das Geschwister-Duo, längst zu festen Größen des modernen Southern Rock gereift, beweist mit dieser erweiterten Version einmal mehr, dass Authentizität keine Pose ist, sondern Haltung.
Schon das Originalalbum „Bloom“ war ein Statement: mutiger, offener, mitreißender. Doch die Deluxe-Version erweitert dieses Klanguniversum um neue Dimensionen – vor allem mit dem beigefügten „An Acoustic Companion“, einer Sammlung reduzierter Versionen, die den Songs ihre Seele freilegt. Wo vorher Riffs brannten und Beats donnerten, übernehmen nun Slide-Gitarren, sanfte Percussion und Stimmen, die näher ans Herz rücken.
Larkin Poe zeigen hier eindrucksvoll, dass sie mehr sind als reine Bluesrock-Virtuosinnen. In der akustischen Reduktion entstehen plötzlich Räume, in denen jede Silbe, jeder Atemzug Gewicht bekommt. Songs wie „Bluephoria“ klingen in diesen Arrangements wie intime Gespräche, roh und verletzlich – ohne an Kraft zu verlieren. Im Gegenteil: Sie gewinnen an Tiefe.
Die Deluxe-Edition ist keine bloße Bonus-Sammlung, sondern eine Neubetrachtung – ein musikalischer Perspektivwechsel. Sie zeigt, dass Stärke auch in Sanftheit liegt und dass echter Southern Spirit sich nicht an Lautstärke misst, sondern an Gefühl.
Larkin Poe bleiben dabei das, was sie immer waren: kompromisslos ehrlich, handwerklich brillant und emotional geerdet. „Bloom (Deluxe Edition)“ ist kein Marketingprodukt, sondern eine Einladung – zum Hinhören, Mitfühlen und vielleicht auch ein bisschen zum Runterkommen.
Ein Album, das blüht, weil es Wurzeln hat.
Text: Dennis Kresse
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