
Mit „Italia“ gönnt uns Till Brönner (s)eine musikalische Reise, die nach Sonne, Espresso und lauen Sommernächten klingt. Statt bloßer Jazz-Übung ist dieses Album ein Herzensprojekt: eine Hommage an das Italien seiner Kindheit, an Filme, Melodien und Gefühle, die ihn bis heute begleiten. Schon beim Opener „Viva la Felicità“ – einer Neuinterpretation der legendären Senior-Rossi-Titelmelodie – fühlt man sich mitten in eine nostalgische Szene versetzt: leichtfüßig, verspielt, aber zugleich mit der Eleganz, die Brönner unverwechselbar macht.
Gemeinsam mit Produzent Nicola Conte hat er in Rom und Bari ein Klangbild erschaffen, das zwischen Retro-Charme und moderner Frische changiert. Klassiker wie „Via Con Me“ (mit Mario Biondi) oder „L’Appuntamento“, bei dem Brönner erstmals auf Italienisch singt, sind Highlights, die das Dolce Vita in jazzigem Gewand zum Leuchten bringen. Seine Trompete schwebt über den Arrangements – mal verspielt, mal poetisch, immer voller Wärme.
Das Album lebt von seiner Balance: Es ist nie nur süßlich-nostalgisch, sondern auch stilbewusst und pointiert. Brönner verneigt sich vor der großen italienischen Musikkultur, ohne dabei ins Kitschige abzurutschen. Stattdessen gelingt ihm eine Liebeserklärung, die persönlich und universell zugleich ist.
Fazit: „Italia“ ist kein normales Jazz-Album, sondern ein Urlaub für die Ohren. Till Brönner schenkt uns Dolce Vita in Tönen – sonnig, charmant und mit genau der richtigen Portion Eleganz.
Text: Dennis Kresse
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