
Am Freitag, 24.05., erscheint die Split-EP von The toten Crackhuren im Kofferraum und Alarmsignal, für die beide Bands jeweils zwei Coversongs der anderen aufgenommen haben. The TCHIK haben dafür eine eigene Version von „Sucht X“ aufgenommen, über den Mitglied Lulu sagt: „‚Sucht X‘ ist mein absolutes Lieblingslied. Thematisch war es, gerade auch in der Zeit, sehr nah an mir dran, da ich gerade mit dem Trinken aufgehört habe. Das ganze Arbeiten an dem Song hat mich beim sober werden begleitet.
Da staunen wir uns die Augen aus dem Kopp: The Toten Crackhuren im Kofferraum machen gemeinsame Sache mit Alarmsignal und bringen eine wunderschöne Split raus, bei der jede Band mit zwei Coversongs der anderen Band aufwartet. Wie großartig wird das! Erscheint in Kooperation von Aggressive Punk Produktionen und Bakraufarfita Records in drei verschiedenen Ausführungen: Rotes Vinyl, Schwarz-Weiß-Geteiltes Vinyl oder rot gesplattertes Vinyl. Sieht alles megageil aus und klingt auch so!
Alarmsignal-Sänger Steff dazu: „Als Aggropunk uns fragten, ob wir Teil ihrer Split-LP-Reihe werden wollen, hatten wir natürlich sofort Bock und überlegten kurz, wen wir mit ins Boot holen könnten. Eine übliche, vorsehbare Deutschpunkkonstellation, mit zwei gleichklingenden Bands, schlossen wir für uns von vornherein aus. Wir wollten uns diese Platte mit einer Band teilen, die den typischen Deutschpunkrahmen sprengt, einer Band, die sich im Sound von uns unterscheidet, aber deren Herzen dafür in einem ähnlichen Takt schlagen. Und natürlich mit einer Band, die wichtige Inhalte vermittelt.“ Alle diese Punkte trafen auf The toten Crackhuren im Kofferraum zu. Steff weiter: „The TCHIK fanden die Idee einer gemeinsamen Cover-Split genauso großartig und so wurde dieses kleine, gemeinsame Projekt angegangen und umgesetzt. Aus ihrem wirklich großen Repertoire mit enormer Hitdichte, entschieden wir uns für ‚Zurück in der Gosse‘ und ‚OK Ciao‘, weil uns beide Stücke so krass abholten und weil sie textlich, so fanden wir, hervorragend zu uns passten.“
The toten Crackhuren im Kofferraum-Sängerin Lulu: „Ich hab mich übelst gefreut, als die Alarmies uns für die Split angefragt haben. ‚Which Part of Fuck off‘ ist natürlich ein Alltime Classic von ALARMSIGNAL und darf auf keiner Deutschpunkpartyhits-Playlist fehlen. Und jetzt auch nochmal mit Technobeats.
Über den „Sucht X“ und ihren Weg erzählt Lulu:
„Seit nun 18 Jahren singe ich in einer Band, die es ohne SAUFEN (und ich nenne es bewusst so, es klingt eskalativer als Trinken und genau das war es auch) nicht gegeben hätte.
The toten Crackhuren im Kofferraum sind aus einer Weinlaune auf einem Berliner Balkon entstanden. Eine Band, einzig dazu gegründet, um kostenlos Bier zu schnorren.
Und ja, wir waren damit erfolgreich.
Ich wollte gesehen werden. Ich wollte gemocht werden. Und gleichzeitig hab ich mich für diesen Wunsch geschämt. Betrunken kam ich mir lustiger, lockerer und mögenswerter vor und konnte die Scham ausblenden.
Ich wollte Rockstar sein, aber ich war viel zu schüchtern, introvertiert. Wie soll das denn bitte klappen? Zu saufen hat für mich einfach dazu gehört. War mit dem Wunsch um Aufmerksamkeit untrennbar verbunden.
Vielleicht hätte ich ein Vorbild gebraucht. Eine Person, die verkörpert hat, was ich mir gewünscht habt, aber nicht trinkt und mir zeigt, dass es nicht nötig ist. In meinem Umfeld, in der Szene, in der ich mich bewegt habt, werden Alkohol und Drogen zelebriert und sind ein “Stanni” auf jedem Tourrider.
Klar hab ich gemerkt, wenn ich trinke, passieren nicht nur gute Dinge in und mit mir und um mich rum. Ich war oft gar nicht so lustig, wie ich mir das vorher vorgestellt hab und auch nicht so selbstbewusst. Betrunken bin ich oft immer stiller geworden, hatte negatives Gedankenkreisen und Blackouts. Meine Kater gingen dann nicht mehr nur einen Tag, sondern 3, gefolgt von mindestens einer Woche Depressionen. Ich war im Alltag überfordert, unzuverlässig und gestresst. Ich wachte neben Menschen auf, die ich nicht kannte und ich nicht wusste, was passiert war oder pisste mir ein (no Joke!)
Und voller Scham hab ich dann weiter getrunken, um bloß auch darüber nicht nachzudenken.
Nach einer ganz schlimmen depressiven Phase vor 3 Jahren, hab ich endlich eingesehen, dass ich Probleme hab und eins davon auf jeden Fall Alkohol ist. Ich hab viel probiert, um aufzuhören, habe mir Regeln aufgestellt. Nur einmal die Woche saufen, nur am Wochenende saufen, nicht vor der Show saufen, generell nicht auf Shows saufen, nur drei Bier saufen. Es gab nur eine Handvoll Abende, an denen ich mich an meine Regeln gehalten hab und die nicht eskaliert sind.
Seit 2021 bin ich in Therapie und auch innerhalb dieser Therapie, hab ich nochmal 1,5, Jahre gebraucht und mich endlich zu trennen. Und es war die beste Entscheidung meines Lebens.
Am 24.05. erscheint unser Cover des leider relativ unbekannten Klassikers der Punkband Alarmsignal. Ich hab mich übelst gefreut, als die Alarmies uns für die Split-EP angefragt haben, auf der wir uns gegenseitig covern. Für mich stand das erste Cover sofort fest. Da musste ich keine drei Sekunden drüber nachdenken.
Sucht X ist mein absolutes Lieblingslied. Thematisch war es, gerade auch in der Zeit, sehr nah an mir dran. Das Arbeiten an dem Song hat mich beim sober werden begleitet.
Sucht X, die Antihymne zum „Saufen“ mit einem fast schon zu fröhlichen Technobeat. Ein Lied, wie Saufen eben ist. Ein Gefühlswirrwarr, ein Potpourri Ausgelassenheit und Lebensfreude, kurz vorm Kippen, eine Prise Drama und Verzweiflung in einem sommerhittigen Gewand. Wie viel Verwirrung darf es sein?
Livedaten – The toten Crackhuren im Kofferraum
04.12.2024 Atomino, Chemnitz
05.12.2024 Schon Schön, Mainz
06.12.2024 Substage, Karslruhe
07.12.2024 Kulturladen, Konstanz
08.12.2024 Rössli, Bern
10.12.2024 Strom, München
11.12.2024 Alte Mälzerei, Regensburg
12.12.2024 E-Werk, Erlangen
15.12.2024 Gebäude 9, Köln
16.12.2024 Skaters Palace, Münster
17.12.2024 Tower, Bremen
18.12.2024 Faust/Mephisto, Hannover
21.12.2024 Festsaal Kreuzberg, Berlin
Text: Pressemitteilung
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