
2002: Jannes, Sänger der Band Leto, darf als 13 Jähriger in Begleitung seines Papas das erste Mal aufs Hurricane Festival. Bei strahlendem Sonnenschein spielen No Doubt ihren Song „Don´t Speak“ auf der Hauptbühne. Als ein weit über 2 m großer Gast Jannes freundlicherweise auf die Schultern nimmt und mit ihm durch das Publikum springt, fliegt ein Hubschrauber über die Menschenmassen und lässt Tabakbeutel regnen. Eine Erinnerung, die sich auf Ewig eingebrannt hat.
Es dauerte 5-6 Jahre bis erkannt wurde, dass sich ein ähnliches Gefühl auch in kleinen Clubs auf einem Samstag mitten im Winter herstellen lässt.
Leto gehen diesem Drang nach Ektase seit 2015 konsequent nach. Hauptsache laut und doll. Vielleicht hat sich über die Jahre eine ganze Schippe Melancholie eingeschlichen. Statt tabakwerfenden Helis hängen immer mehr dunkle Wolken am Himmel und statt tausenden verschwitzten Shirts wirbeln nun die eigenen Kinder und eine katastrophale politische Lage vor der Nase.
2024: Das Molotow muss voraussichtlich zum Ende des Jahres einem Hotel weichen. Fassungslosigkeit macht sich breit. Es bleibt die Erkenntnis, dass Subkultur verschwindet. Clubs verschwinden, sind nicht mehr in der Breite gewollt. „Die Zeit verteilt Wunden, bis das alles hier verschwunden“ singen Leto.
Der Song „Sag nichts“ ist eine schmerzhafte Statusanalyse und ein Realitätsabgleich im komplett wahnsinnigen Umgang mit der Clublandschaft in Hamburg. Nachdem Leto mit ihren letzten beiden Alben Release im Molotow feierten, kehren sie am 30.11.24 mit ihrem aktuellen Album „Leben und tot“ zum Jahresabschluss in das derzeit noch bestehende Molotow zurück.
„Sag nichts“ wurde im Rahmen einer Livesession im Behind the Green Studio in Köln eingespielt. Das Video wurde von Sebastian Igel aufgenommen und das Audio kommt von Daniel Roesberg.
Text: Pressemitteilung
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