Sebastian Hotz ist ein Internetstar, ein Podcaster, einer der sich auf Instagramm zu aktuellen (politischen) Themen äußert. Deswegen ist das Publikum auffallend jung (der Autor dieses Artikels könnte der Älteste sein), das sich in dem ausverkauften (!) Theater des Tanzbrunnens zu seiner Lesung seines Debutromanes „Mindset“ einfindet, Hotz liest entspannt in einer angenehmen Geschwindigkeit. Die Kapitel handeln von einem jungen Mann, der sich in der Berufswelt zurechtfinden muss. Dabei ist er von der Arbeit und dem Chef meist angewidert. Das alles trägt Hotz durchaus humorvoll vor, man fühlt sich ein bisschen an eine jüngere Variante von Stromberg erinnert. So etwas hat jede/r schon einmal in ähnlicher Form erlebt und für gut befunden oder abgelehnt.
Der Roman ist nett und jüngere Generationen können sich mit der Handlung identifizieren. Das Rad wird hier aber weder zurückgedreht noch neu erfunden. Beachtliche Pluspunkte sammelt Sebastian
Hotz eher dann, wenn er das Buch beiseitelegt und aus seiner eigenen Jugend erzählt. Da blüht er auf, erzählt aufgeregter und authentischer. Steckt in Sebastian Hotz doch eher ein Comedian?
So scheint er sich wohler zu fühlen trotz einer größeren Schüchternheit als beim puren Vor- bzw. Ablesen. Dass so ein junger Newcomer mit einer Lesung seines ersten Werks einen Saal mit 1000
Personen ausverkauft, ist aller Ehren wert.
Alles in allem ist der Abend rund, bietet Erheiterung und Entspannung – eine perfekte Möglichkeit zum Abschalten. Denn draußen ist es inzwischen kalt und grau(sam) genug.
Text: Jan Rombout
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