
CAPTAIN PLANET präsentieren mit „Halley“ die zweite Single aus ihrem kommenden Album „Come On, Cat“, das am 08.09. über Zeitstrafe erscheint. Außerdem kündigt die Band eine Zusatzshow in Hamburg nächstes Jahr an.
Gitarrist Benjamin Sturm zur neuen Single „Halley“: „Da strampelst du dich Jahr um Jahr ab und versuchst irgendwie das Beste aus allem rauszuholen und es klappt auch hier und da echt mal was und eigentlich ist ja auch alles okay, schließlich hast du ein Dach über dem Kopf und Essen und alles und trotzdem ist eigentlich klar, dass du überhaupt nicht okay bist. Und daran ändert sich auch nichts. Und dann hältst du das einfach aus. Wie alle anderen auch. Und da liegt noch ganz schön viel Zeit vor uns. Wie soll das bloß gehen?“
Im Musikvideo ist eine forschende, sich offenbar in Isolation befindliche, Person in einem dystopischen Setting zu sehen. Benannt ist die Single nach „1P/Halley“, dem bekannten Kometen, der im Schnitt alle 75 Jahre in Erdnähe kommt und dann hell leuchtend sichtbar ist. Bevor der echte „Halley“ das nächste Mal erst ca. 2061 bei uns sein wird, erscheint der gleichnamige Song bereits heute. Ein Lied „für alle, die sich auch nicht mehr ertragen“.
Da die 2 (!) Hamburg-Shows im Dezember bereits ausverkauft sind, kündigen CAPTAIN PLANET außerdem eine Zusatzshow im Knust für den 24.02. im kommenden Jahr an. Captain Planet ist eine besondere Band. Eine Band, die man nicht vergisst, auch wenn sie länger nichts von sich hören lässt. Das letzte Album „Ein Ende“ erschien vor 7 Jahren, das letzte Konzert fand im Februar 2020 statt. Sie ist die Definition einer Lieblingsband, die begleitet, bleibt, auch gerne mal ruhig ist, um dir dann beizeiten mit neuer Musik und neuen Texten behutsam das Herz zu brechen, während sie dir gleichzeitig Es geht weiter. Irgendwie. Muss. ins Ohr flüstert.
Die fünf Hamburger sind mit den 11 neuen Songs vermutlich näher am Hier und Jetzt, als sie es je waren. Sätze wie „Wir alle sind doch angezählt seit Jahren“ (Halley) drücken das aus, was viele fühlen: Die letzten Jahre, all der ganze, oftmals überwältigende Scheiß: Happy days sehen einfach wahnsinnig anders aus. Es geht hier um alle, „die sich auch nicht mehr ertragen“, denn der Blick geht bei Captain Planet nie nur nach außen. Platter Zeitgeist ist der Band weiterhin fremd. Die Texte sind wie immer clever, höchstpersönlich und nehmen dich mit dahin, wo es wehtut.
Musikalisch ist „Come On, Cat“ energetischer, melodiöser Emo-Punk, der in Deutschland seit der Bandgründung im Jahr 2003 in seiner eigenen Liga spielt. Es tut uns leid, aber man muss es auch mal so sagen dürfen. Natürlich sind da die euphorischen finger-pointing Parts, in denen nach 20 Jahren immer noch keine Phrasen gedroschen werden, es werden die richtigen, unangenehmen Fragen gestellt und es wird aller Voraussicht nach nicht leicht beim Zuhören. Mitreißende Hooks, das bisher verdichtetste, komprimierteste Captain Planet Album, in dem sich die Hits nicht so einfach herauspicken lassen, da es irgendwie keine Songs gibt, die keine sind.
Captain Planet werden auch mit ihrem fünften Album nicht den Deutschpunk-Olymp hierzulande erklimmen. Dafür ist man auch nicht angetreten. Diese Band ist bei sich, ist keine Szene-Gestalt. Und doch: Wenige Bands lösen bei ihren Freund*innen (don’t say Fans) so eine Aufregung und Begeisterung aus, wenn etwas Neues passiert. Komm auf die Tour und sieh selbst – wer ungern auffällt, sollte vielleicht vorher nochmal alle Texte der Bandgeschichte pauken, denn hier geht es schon immer um „Aus voller Lunge schreien. Hier oben. Mit uns allen.“ (Wort auf der Brücke, 2007). Trotzdem bitte kein Wir-Gefühl erwarten, denn das gibt’s hier weiterhin nicht.
Text: Pressemitteilung
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