
Auch wenn man sich des öfteren in großen und kleinen Konzerthallen herumtreibt, so gibt es doch immer wieder Künstler:innnen denen man besonders große Aufmerksamkeit schenkt. Beispielsweise Peter Gabriel, der jetzt nach 9 Jahren endlich wieder in Deutschland zu sehen ist. Mit seinen 73 Lenzen hat Peter Gabriel wohl schon alles gesehen und dennoch denkt er sich immer wieder große audiovisuelle Shows aus, die die Fans in ihren Bann ziehen. Aber dass der Mann noch einiges zu sagen hat, das verrät ein Blick auf die Setiste. Denn da stehen gleich 11 Songs des neuen Albums I/O, das der Tour auch ihren Namen gab.
Aber der Gabriel Fan zeichnet sich nicht als Hits Fan aus, sondern durch eine hohe Aufmerksamkeit und so gibt man den neuen Nummern wie Panopticum, This is home oder Road to Joy natürlich auch Gelegenheit zu wachsen und spätestens mit der Veröffentlichung des Album I/O werden die Nummern auch zu Hause in Dauerrotation gehört werden.
Das Konzert beginnt um Punkt 20 Uhr mit einem ungewöhnlichen Fanfavoriten, der deutschen Version von Here comes the flood, das in der Übersetzung von Horst Königstein zu Jetzt kommt die Flut wurde, was aber im Lauf der Jahrzehnte nicht an seiner Emotion eingebüßt hat und auch hier kann man schon die ersten Tränen in den Augen der Fans sehen, die die Lanxess-Arena in Köln natürlich ausverkauft haben. Gefolgt von einer aufrüttelnden Rede, die so manchen Zuhörer sehr nachdenklich macht, denn es geht um die Zukunft unseres Planeten.
Optisch ein Genuss angefangen vom Lagerfeuer vor einem Mond der auf der riesigen Videoleinwand zu sehen ist bis zu in rot getauchten Bühne bei Red Rain. Ein Konzert von Peter Gabriel war schon immer mehr als ein reiner Audioevent und das wird wohl auch Bruce Springsteen so sehen, der gerade in Europa auf Tour ist und der sich ebenfalls zu einer Stippvisite im Publikum aufhielt.
Aber auch an der exzellente Band, die Gabriel auch dieses Mal wieder begleiten wie Bassist Tony Levin, Gitarrist David Rhodes und Drummer Manu Katche und die zelebrieren gemeinsam mit anderen musikalischen Koryphäen einen nahezu perfekten Sound. Dazu gesellt sich dann auch die noch immer charismatische Stimme des Ex-Genesis Frontmanns.
Der weiß natürlich was seine treuen Fans hören wollen und auch wenn er kein schnödes Best of Programm spielt, so ganz ohne Hits geht’s natürlich nicht. Digging in the Dirt, Sledgehammer, Don´t give up, Red Rain oder Solsbury Hill stehen wie alte, vertraute Freunde auf der Setlist.
Nach einem fulminanten In your eyes gibt es dann zum Finale noch die Anti Apartheids Hymne über den schwarzen Studentenführer Steve Biko, der 1977 in einem Gefängnis in Südafrika zu Tode gefoltert wurde.
Dieses BIKO bildet den Abschluß eines denkwürdigen Auftritts und wer weiß, ob es nicht ein Wiedersehen mit Gabriel geben wird, muss ja nicht wieder 10 Jahre dauern.
Setlist Peter Gabriel, Lanxess-Arena, Köln (10.06.2023)
01. Here Comes the Flood („Jetzt kommt die Flut“)
02. Growing Up (Akkustik Version)
03. Panopticom
04.Four Kinds of Horses
05. i/o
06. Digging in the Dirt
07. Playing for Time
08. Olive Tree
09. This Is Home
10. Sledgehammer
Ende des ersten Teils.
Teil II:
11. Darkness
12. Love Can Heal
13. Road to Joy
14. Don’t Give Up
15. The Court
16. Red Rain
17. And Still
18. Big Time
19. Live and Let Live
20. Solsbury Hill
21. In your eyes (Zugabe)
22. Biko (Zugabe)
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Text: Dennis Kresse
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