Alte Männermusik? Nein Danke!!

Foreigner/Marillion – Köln, Tanzbrunnen (08.08.2016)

Eines ist klar, wenn der Sänger die Band verlässt, dann hat es „Der Neue“ auch Jahrzehnte später schwer, die Herzen der Fans einzunehmen. Egal ob es sich um AC/DC, Queen oder andere Bands handelt. Mit Foreigner und Marillion konnte man davon Zeuge werden, denn bei beiden Bands wurde der Sänger ausgetauscht, bei Foreigner wurde Lou Gramm, der bis 2003 die Hits der Band sang, durch Kelly Hansen ersetzt und schon im letzten Jahrtausend, genauer 1989,  wurde bei Marillion Fish durch Steve Hogarth ersetzt. Aber diese beiden Bands, die genauso viele Schlachten geschlagen haben, wie die meisten der 3000 Fans in Kölner Tanzbrunnen, verstehen es immer noch die Herzen der Classic Rock Liebhaber zu erreichen.

Obwohl das unter gänzlich anderen Vorzeichen geschieht, während man bei Marillion stets den Eindruck hat, sie möchten eigentlich nur die Stücke spielen, die sie nach dem Weggang von Fish aufgenommen haben, aber das würde wohl den  treuen Marillion Fans nicht gerecht werden. Also haben sich Marillion für den goldenen Mittelweg entschieden und fangen zwar direkt mit Power aus dem Album Sounds that can´t be made aus dem Jahre 2012 an und da am 23. September mit F.E.A.R. ein neue Album erscheint, durfte man sich als Besucher noch das epische The New Kings anhören. Aber ohne die alten Hits geht’s eben nicht und so gibt’s natürlich noch Kayleigh/Lavender und Heart of Lothian aus dem Album Misplaced Childhood von 1985 was den Durchbruch damals bedeutete, zu bejubeln.

Im Jahr 1985 waren Foreigner schon Topstars, die beispielsweise der Headliner beim ersten Rock am Ring  in dem Jahr waren. Der Geist dieser Zeit weht auch 2016 noch durch den Tanzbrunnen und so ist dieses „Greatest Hits“ Programm auch angemessen. Double Vision oder Cold as Ice aus dem 1981, mit einem Grammy ausgezeichneten Album 4, lassen keine Zweifel aufkommen, dass die Band um Gitarrist Mick Jones noch viel mehr ist, als eine Alt Herren Combo. Waiting for a girl like you, Urgent, Juke Box Hero und I want to know what love is sind immer noch Heldentaten des AOR.

Mit einem knackigen Hot blooded geht ein Abend zu Ende, der zwar nostalgisch angehaucht war, aber zu keiner Zeit altbacken klang und im Gegensatz zur humoristischen Meldung der Polizei Mainz blieb es in Köln unter den Foreigner Fans ruhig.

Foreigner

Text: Dennis Kresse

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