Der letzte Kölner Gig im Stollwerck ist noch gar nicht so lange her, da ist die Band um die beiden Archer-Brüder bereits wieder in der Stadt und spielt ihre größte Show in Köln. Ganz ohne Support starten The Notwist in ihr Set und wissen bei starkem Sound direkt zu begeistern. Einzig der Gesang von Markus Acher ist manchmal schwach zu hören. Anekdoten gibt es keine, Interaktionen mit dem Publikum sind ebenfalls Fehlanzeige. Hier geht es einzig um die Musik und die gibt hier den Ton an. Bei The Notwist kommen sowohl auf den Alben als auch live, seltenere Instrumente zum Einsatz. Dabei bleiben die Stücke jedoch harmonisch, wirken nicht zu experimentell oder gar verstörend. Der Mix aus Indie, Pop und Elektro funktioniert genre- und altersübergreifend exzellent, so dass die Fanschar der bayrischen Band aus Weilheim immer weiter anwächst.
Das musikalische Niveau der siebenköpfigen Liveband sucht in Deutschland ihresgleichen. Die Präzision des Zusammenspiels zwischen den Instrumenten wie Gitarre, Bass, Schlagzeug oder Keyboards aber eben auch exotischere Blas- und Schlagwerke sowie Tasteninstrumente, wie zum Beispiel Vibraphon, Bassklarinette, Melodica und Harmonium, ist akribisch einstudiert, lässt jedoch jedem Bandmitglied ebenso Freiräume. Es macht Spaß den Musikern beim Musizieren zuzusehen und ihnen ihre Spielfreude anzusehen. Sie schaffen meisterliches Können mit eingänglichen Songs zu kombinieren und versprechen somit rund 90 Minuten feinste Musik und beste Unterhaltung, ohne dass Längen entstehen. Dass sie dabei wortkarg bleiben und etwas unnahbar wirken, trübt den äußerst positiven Gesamteindruck keineswegs. So kommen alle Besucher gerne wieder und bringen ihre Freunde mit. Und dann wird die nächstgrößere Location erobert.
Setlist The Notwist:
Into Love / Stars
Exit Strategy to Myself
Kong
Pick Up the Phone
Where You Find Me
Ship
Day 7
Into the Ice Age
Who We Used to Be
One With the Freaks
This Room
Puzzle
Agenda
Night’s too Dark
Into Another Tune
Loose Ends
Good Lies
Pilot
Gravity
My Faults
Consequence
0-4
Text: Jan Rombout
Erzählt von uns:
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