The Dead South – 11.03.2022 – Palladium Köln

Einst war ein Licht am Ende des Tunnels der Corona-Pandemie sichtbar und die Politik beschloss daraufhin Öffnungsperspektiven und somit größere Planungssicherheit. Und so finden nun doch Konzerte in deutlicher Größe statt. Für The Dead South müssen immer Masken getragen werden und alle benötigen unabhängig vom Impfstatus einen tagesaktuellen Bürgertest. Viele nehmen diese Möglichkeit wahr und so ist das Palladium gut gefüllt – auch auf den oberen Rängen – als der Support The Hooten Hallers den Abend eröffnet. Diese Combo klingt anders. Hier kreuzen sich Gitarre, Schlagzeug, Mundharmonika und ein Baritonsaxofon. Es klingt nach hartem Blues und Rock und auch der Gesang kommt forsch, fordernd und laut daher. Die Stimme erinnert an Danko Jones oder den Sänger von Disturbed. Das
Saxofon gibt dem Bluesrock eine besondere Note, eingängig sind die Songs allerdings eher nicht. Der Stil passt auch nicht zum Genre den „The Dead South“ angehören. Nach einer Umbaupause starten diese gegen 21 Uhr und haben das Publikum direkt um den Finger gewickelt.

Das Quartett zeigt sich in blendender Spiellaune und motiviert ihre Fans ordentlich abzugehen. Diese sind sich für keinen Gag zu schade, ziehen mal Vokale oder Silben extrem lang, frieren auf der Bühne abrupt ein und lassen sich erst unter Beifall wieder aufwecken. Das sorgt für gute Laune unter den Konzertbesuchern, die sich ja auch erst wieder an Konzerte gewöhnen müssen. Unter dieser Art von Show leidet der Musikgenuss etwas, denn es werden nur ganz wenige Songs ohne eine Einlage von
Slapstick gespielt. Hier wären längere Phasen am Stück wünschenswert gewesen. Aber das ist ehrlicherweise Jammern auf hohem Niveau, denn handwerklich machen die vier Männer in den rund 90 Minuten alles richtig.

Auch Sound, Licht und Bühnenbild sind angemessen, aber auch unspektakulär. Für den Einstieg zurück in wilde Konzertabende, bietet dieser Abend alles in einer angenehmen Dosis und macht Lust auf mehr. Und er macht zusammen mit dem Support etwas mehr als zwei Stunden den Ukrainekrieg und die Coronapandemie vergessen. Was will man mehr?

Setlist:
Act of Approach
Diamond Ring
Blue Trash
The Recap
Dead Man’s Isle
The Dirty Juice
Time for Crawlin‘
One Armed Man
Broken Cowboy
Boots
Smootchin‘ in the Ditch
Black Lung
In Hell I’ll Be in Good Company
That Bastard Son
Honey You
You Are My Sunshine
Banjo Odyssey

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Text: Jan Rombout

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