Endlich spielen Starset in Köln zu Ehrenfeld ihren Gig, der gefühlt zig mal verschoben werden musste. Und dann erwischt es kurz vorher doch noch eine Band: Der ursprünglich angesetzte „Smash Into Pieces“ muss aus logistischen Gründen weichen, doch mit „Dream Drop“ ist bereits Ersatz am Start. Die Jungs aus Göteborg bezeichnen ihren Musikstil auf ihrer Homepage als Alternative Metal und das passt auch so. Das Quintett besteht aus zwei Gitarren, Bass, Schlagzeug und Gesang. Und genau dieser nutzt nicht das ganze Potential. Sänger und Frontmann Ole hat Kraft und Druck in der Stimme und ihm gelingen dadurch passable Growl Voices.
Jedoch ist das Mikro manchmal schlicht zu weit von den Lippen weg und die Stimme geht dadurch unter. Der Band ist anzumerken, dass sie voller Demut ist, diesen Gig in einer gut gefüllten Live Music Hall, absolvieren zu dürfen. Die Band bedankt sich in den Songpausen gerne mit Luftküssen.
Doch so gut sie ihren rund 30-minütigen Gig nutzen, die überwiegend junge, weibliche Fanschar wartet auf Starset. Und die lassen sich nicht lumpen. Bunte Lichter, Strahler, Stroboskoplicht kommen auf der Bühne reichlich – für manchen sicher zu viel und reizüberflutend- zum Einsatz, die Band ist verkleidet und gekleidet wie Astronauten. Und als ob es nicht genug wäre, werden bei einigen Songs auch noch Fahnen geschwenkt. Soviel Show mit doch recht bescheidenen Mitteln gibt es sonst wohl nur bei Bands wie Muse oder 30 Seconds to Mars. Bühnenshow gibt es reichlich. Und Musik?
Natürlich ebenso. Dieser sind ein guter Mix aus den bereits erwähnten Bands, hinzu lässt sich getrost auch Linkin Park oder Breaking Benjamin zählen. Bei der amerikanischen Band zählt die Unterhaltung und die Verschmelzung von Weltraum und Erde. In 90 Minuten bringen Starset 16 Songs unter.
Mit jeweils fünf stellen das aktuelle Album „Horizons“ sowie das erfolgreichste Werk „Vessels“ den Löwenanteil. Vieles macht das Quartett aus Columbus richtig, die rund 5-minütige Unterbrechung im
Set, das Runterzählen in Form eines Countdowns und das Wiederkehren in Raumanzügen ist nett, wirkt aber auch etwas überzogen. Das hätten Starset gar nicht nötig, hier wäre ein zusätzlicher Song
schöner gewesen.Die Kids und jungen Erwachsenen filmen nahezu permanent mit und honorieren jede Aktion seitens der Band mit Applaus. Das Publikum hat merklich Spaß und die Band gindet Gefallen daran, Ihnen zu gefallen. Braucht es mehr? Im Grunde nicht, denn ein gelungenes Konzert geht zu Ende und die Leute zufrieden nach Hause.
Setlist Starset:
Carnivore
MANIFEST
ECHO
TRIALS
ICARUS
Unbecoming
Monster
It Has Begun
Unterbrechung (5-minütiger Countdown)
Satellite
Ricochet
INFECTED
THE BREACH
Die for You
DEVOLUTION
EARTHRISE
My Demons
Text: Jan Rombout
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