Indie-Folk küsst Electronica, so wird die Musik vom Bandprojekt SOHN in den Medien beschrieben. Hinter diesem Namen steckt aber eigentlich Christopher Taylor, der sich bereits mit „Trouble Over Tokyo“ einen Namen machte und Achtungserfolge erzielte.Nach einem DJ-Set von Lim Mour als Support, der danach auch als Gitarrist in der Band spielt, bringt das Publikum etwas zum Wippen und auf Betriebstemperatur. Es fehlt aber an Eingängigkeit der Melodien und daher ist es nicht so richtig fesselnd. Nach einer kurzen Pause geht es dann mit SOHN los. Das aktuelle Album „Trust“ kommt etwas poppiger und eingängiger daher als die Vorgängeralben, wo der Schwerpunkt auf elektronische Sounds liegt. Die Single „Figureskating, Neusiedlersee“ ist inspiriert durch Tom Waits‘ „Alice“ und hat sicherlich dafür gesorgt, dass sich die Fanschar vergrößert.
Im gut gefüllten Bürgerhaus Stollwerck bekommt genau diese Perfektion geboten. Eine bravourös eingespielte Band, ein genussvoller Sound, ein exzellenter Falsett-Gesang sowie eine gelungene Lichtshow, die die Musik mitträgt, machen dieses Konzert zu einem Leckerbissen. Sucht man hier Negatives, so muss man schon sehr penibel sein. Der deutlichste negative Grund ist die recht geringe Spieldauer von rund 80 Minuten.
Aber das ist ja eigentlich auch wieder positiv. Denn die Kölner wünschen sich mehr und fordern am Ende Zugaben. Eine schönere Bestätigung kann es für einen Künstler und Musiker ja eigentlich gar nicht geben. Das Phänomen von SOHN? Es gibt nicht wirklich etwas vergleichbares. Schiller? Passt nicht wirklich! Moby? Trifft es auch nicht richtig. SOHN schafft Meere von Klangwelten, die vor allem live gehört werden müssen.
Setlist SOHN
Start
Antigravity
The Wheel
Oscillate
Figureskating, Neusiedlersee
Bloodflows
Signal
Nil
Caravel
I Won’t
Riverbank
Tremors
M.I.A.
Lights
Lessons
Conrad
Artifice
Station
Rennen
Text: Jan Rombout
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