Skunk Anansie – 30.03.2022 – E-Werk

So langsam kommen Kulturevents und Konzert wieder und dürfen mal mit mehr, mal mit weniger Beschränkungen wieder stattfinden. Nach den Konzerten von Genesis ist die Band Skunk Anansie der nächste größere Name, welcher Halt in Köln macht. Doch bevor diese nun offiziell ihre 25 Jahre zelebrieren, darf zunächst der Support New Pagans das sehr gut gefüllte E-Werk rocken. Und das tun sie. Die Band aus Belfast kommt mit ihrem Mix aus Alternative- und Indie-Rock sehr gut bei dem Kölner Publikum an. Das Quintett hat ebenfalls eine Frau mit viel Power und Ausstrahlung am Mikro. Die Musik und das Zusammenspiel der Band machen Lust auf mehr und wären ein Konzert als Hauptact wert.

Die gute Vorstellung ändert natürlich nichts daran, was und wen die Leute sehen und hören wollen: Skunk Anansie mit ihrer Frontfrau Skin. Und die lässt sich nicht lang bitten. Im pinken Blazer bekleidet und mit Medusa-Frisur-Perücke rockt Skin direkt los. Sie kann es immer noch. Der Mix aus Energie und Wut lässt Skin immer noch zur Rampensau auf der Bühne werden. Ihre Kollegen Martin „Ace“ Kent (Gitarre), Richard „Cass“ Lewis (Bass) und Mark Richardson (Schlagzeug), sind dabei immer an ihrer Seite, überlassen ihr jedoch das Kommando. An den Keyboards und als zweite Sängerin ist Richardsons Frau Erika Footman eine willkommene Ergänzung.

Und doch ist etwas anders. Auf der Bühne ist eine Art erhöhter Steg aufgebaut, den sie häufig auf- und abrennt, um besser Kontakt mit dem Publikum halten zu können. Auf Ausflüge in die Menge verzichtet Skin dieses Mal gänzlich, gut möglich, dass das Coronavirus sie da vorsichtiger sein lässt. Der Stimmung selbst tut das keinen wirklichen Abbruch. Der Sound ist sehr laut, wuchtig und rockig, der Gesang der beiden Damen ist streckenweise nicht klar genug herauszuhören.

Und doch freuen sich alle bei den vielen Hits und liefern gute Stimmung. Doch bei „This means War“ äußert sich Skin ernst zur politischen Lage und glaubt und hofft, dass sich Populisten sich nie ewig halten werden und Regime immer irgendwann fallen. Dafür gibt es viel Beifall und Zuspruch seitens der Fans und zum Glück gibt die gute Stimmung nicht.

Zum Schluss passiert nach 105 Minuten etwas Magisches. Das Konzert ist vorbei und als Rausschmeißer läuft Best of you“ von den Foo Fighters. Und Band und Publikum grölen mit, als ob dies der größte Hit Skunk Anansies wäre. Köln und Skunk Anansie huldigen damit den wenige Tage zuvor verstorbenen Drummer der Foo Fighters Taylor Hawkins.Das sorgte für Gänsehaut und war ungewollt (?) der schönste Moment des Abends.

Setlist Skunk Anansie
:
Yes It’s Fucking Political
I Can Dream
Because of You
Twisted (Everyday Hurts)
Weak
My Ugly Boy
Can’t Take You Anywhere
Love Someone Else
I Believed in You
God Loves Only You
Hedonism (Just Because You Feel Good)
Without You
This Means War
Intellectualise My Blackness
Tear the Place Up
Charlie Big Potato
Brazen (Weep)
Highway to Hell (Cover AC/DC)
Little Baby Swastikkka

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Text: Jan Rombout

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