
Skunk Anansie sind wieder da und die Leute scheinen genau dies auch zu wollen. Denn die Zuschauergunst steigt in den letzten Touren stetig an. Zu dieser Zeit machen sie das Palladium voll, immerhin 4000 Personen finden in dieser Halle Platz. Ein neues Album ist auch in den Startlöchern, was im Mai 2025 erscheinen soll. Doch bevor überprüft werden kann, ob Skin und ihre Männer immer noch rocken können, gehört zunächst dem Support „So Good“ die Bühne. Ein weibliches Trio, dessen Musik punkig daherkommt und schon auch an Pussy Riot erinnern möchte, versucht mit schnellen Rhythmen, vulgärer Ausdrucksweise und selbstsicherem Auftreten, Köln von sich zu überzeugen. Und das gelingt ihnen auch. Gut vorstellbar, dass das Gesamtpaket auch bei Frontfrau Skin von Skunk Anansie Anklang findet.
Nach der Umbaupause startet die Band Skunk Anansie druckvoll und laut wie immer. Ja, singen und schreien kann Skin noch immer. Ihre Stimme hat überhaupt nichts an Kraft eingebüßt. Gab es bei der Tour 2019 eine weitere weibliche Gesangsstimme und Keyboard als Unterstützung und Entlastung für die Frontfrau, ist inzwischen die komplette Show wieder auf Skin zugeschnitten. Und die kann es noch. Zwar ist sie an dem Abend nicht mit einem Kostüm bekleidet und wirkt minimal langsamer als bei der letzten Tour allerdings kann dies auch täuschen, denn die Bühne ist deutlich größer und ich sitze weiter weg.
Trotzdem springt, streckt und läuft die 57-Jährige immer noch massiv. Ein Besuch unten im Zuschauerbereich und das Stage diven sind aber immer noch im Repertoire, genau so wie der wuchtige Bass, der zwar den Sound verschlechtert aber eben auch prägt. Also eigentlich alles so wie immer und das ist sehr positiv und mitnichten gelangweilt gemeint. Natürlich kommen die Hits aus der äRa vor der Trennung immer noch besser an aber auch die „neueren“ Songs können bei den Fans inzwischen Anklang und Gefallen finden und die Stimmung heben. Und Ausblicke auf das kommende Album gibt es bereits zu hören und wirken keineswegs fremd. Tolle Show liefern Skunk Anansie abermals, welche in einer kleineren Halle allerdings noch mehr Wirkung zeigen würde. Aber das ist dann wohl der Preis des wiedererlangten Erfolgs.
Setlist Skunk Anansie:
This Means War
Charlie Big Potato
Because of You
An Artist Is an Artist
I Believed in You
Love Someone Else
God Loves Only You
Secretly
Weak
I Can Dream
Twisted (Everyday Hurts)
My Ugly Boy
Animal
Yes It’s Fucking Political
The Skank Heads (Get Off Me)
Tear the Place Up
Hedonism (Just Because You Feel Good)
Cheers
Little Baby Swastikkka
You’ll Follow Me Down
Text: Jan Rombout
Erzählt von uns:

