Ungewöhnlich früh öffnet das Luxor zu Köln seine Pforten, damit die britische Band Skinny Lister den Laden auseinandernehmen kann. Bereits um 19:30 Uhr beginnt der Abend mit dem Support des Niederländers Tim Vantol. Der ist gerade in Köln, aber auch bei Soundchecker.koeln wahrlich kein Unbekannter mehr. Vom Stil her ist er die holländische Antwort auf Frank Turner, ein Singer-/Songwriter, der mit seiner Authentizität ganze Hallen hinter sich bringen kann.
Und so ist es auch dieses Mal, Mit einem Cover von „I’m Gonna Be (500 Miles)“ bringt er das Kölner Publikum im ausverkauften Luxor direkt zum Mitsingen.
Danach funktionieren auch die eigenen Songs wie „Nothing“, dass der eingängige Refrain in verschiedene Sprachen übersetzt und mitgesungen wird. Auch beim Refrain vom letzten Song „Better Days“ gibt es ein Ohoho-Refrain, den Coldplay nicht besser hinbekommen würden.
Setlist Tim Vantol:
5 Inch Screen
I’m Gonna Be (500 Miles) / Lost in the Unknown
Nothing
If We Go Down, We Will Go Together!
Better Days
Doch die Party lässt sich noch steigern und die Stimmung noch bessern. Denn mit den ersten Klängen von Skinny Lister von deren Opener „Wanted“ geraten alle Menschen im Raum in Bewegung. Pogen, Stage Diving ist von nun an Standard zu den folkigen, melodiösen Songs, die nicht sehr hart aber schnell gespielt werden. Skinny Listers Songs sind sehr eingängig und mitreißend aber auch die Spielfreude aller Bandmitglieder ist mehr als ansteckend, ja geradezu berauschend. Das neue Werk aus dem Jahre 2023 „Shanty Punk“ steht mit fünf gespielten Stücken lediglich an zweiter Stelle, tatsächlich werden die meisten Lieder von „Down On Deptford Broadway“ gespielt. Das Album, welches für den Durchbruch sorgte. Auch der Sound ist gut.
Die Spielfreude aller Bandmitglieder aber auch das Crowdsurfen von Frontfrau Lona Thomas bis zur Bar und wieder zurück, tragen ebenfalls zu einer ausgelassenen Stimmung bei. Und so wird innerhalb von zwei Stunden gefeiert, gerockt und gepoged, was das Zeug hält. Und doch halte ich immer mal wieder kurz inne, denn keine andere Band als Skinny Lister kommt, so nah an den Sound von The Pogues. Der Band um die sich der erst kürzlich verstorbene Shane MacGowan scharte.
In anderen Städten auf der Tour coverten Skinny Lister sogar „Fairytale of New York“, einem weihnachtlich angehauchten Song von eben jener Band The Pogues. Doch in Köln ist Weihnachten jedoch vorbei und andere Stücke kommen dafür hinzu. Der Partystimmung tut das kein Abbruch, alle werden gut unterhalten und erleben einen sensationellen Abend.
Setlist Skinny Lister:
Wanted
George’s Glass
Tragedy in A Minor
Rattle & Roar
Unto the Breach
Colours
Cathy
William Harker
Arm Wrestling in Dresden
Mantra
Geordie Lad
Damn the Amsterdam
Bold as Brass
John Kanaka (Traditional)
Rollin‘ Over
This Is War
What Can I Say
Company of the Bar
Trouble on Oxford Street
Hamburg Drunk (mit Tim Vantol)
Six Whiskies (mit Tim Vantol)
Forty Pound Wedding
Text: Jan Rombout
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