
Wenige Tage nach dem Konzert von Lynyrd Skynyrd, was um wenige Minuten überzogen wurde und die Stadt Bonn ein Ordnungsgeld erhob, war die Anspannung groß. Wie wird es jetzt sein? Wird bei Länge sowie Lautstärke penibel darauf geachtet?
Zunächst versucht sich der Support auf der Bühne. Die Londoner All-Female-Band So Good überzeugt mit einem aufregenden Mix aus Brat Pop, Hip-Hop und Punk das Publikum und stellt einen spannenden Kontrast zum Hauptact dar. Leider ist der Sound nicht stimmig, da der Bass streckenweise zu prägnant war und alles andere übertönt.
Und auch der Start der amerikanischen Stoner-Rock-Band klingt zunächst nicht nach Hochgenuss. Viel zu leise und Frontmann Josh Homme kaum verständlich dümpelt die erste Hälfte des Konzertes nur so dahin. Irgendwann wirbt er für mehr Loudness und bekommt diese auch. Auch wenn danach der Sound immer noch nicht ausgeglichen klingt, denn manchmal sind die Backing Vocals lauter als die Hauptstimme. Diese Änderung entwickelt sich zu einem Gamechanger. Die Setlist ist etwas für Kenner, nicht alle Stücke sind sehr bekannt und nicht alle Hits finden im Set Platz.
Das stört niemanden, denn mit fortschreitender Dauer kann mehr genossen werden. Die Bühne ist oft in Dunkelheit getaucht, während blitzende, pulsierende Scheinwerfer die Musiker von hinten oder oben wie Schattenwesen erscheinen ließen. Ein besonders einprägsamer Moment war, als Josh Homme bei „Paper Machete“ von goldenen Lichtstrahlen, die wie durch ein Kirchenfenster fielen, beleuchtet wurde – eine großartige Inszenierung, die Lust auf mehr macht. Gegen Ende ist es nochmal Zeit für mehr Härte und Tempo, die letzten drei Stücke sind nochmal rau und ruppig und bei „A Song for the Dead“, gedenkt man auch nochmal den früheren Gastsänger Mark Lanegan, der diesen Song ursprünglich sang, 2022 jedoch verstarb.
Schön und gut für die Zukunft wissend fällt mir ein Junge im Teenageralter auf, der jeden Song perfekt und voller Innbrunst mitsingen kann. So ist mir um die Zukunft des Rocks nicht bang.
Setlist Queens Of The Stoneage:
Do It Again
No One Knows
Smooth Sailing
My God Is the Sun
Turnin’ on the Screw
Paper Machete
If I Had a Tail
Negative Space
Misfit Love
Emotion Sickness
The Vampyre of Time and Memory
I Sat by the Ocean
Carnavoyeur
Make It Wit Chu
Little Sister
You Think I Ain’t Worth a Dollar, but I Feel Like a Millionaire
Go With the Flow
A Song for the Dead
Text: Jan Rombour
Erzählt von uns:

