Premiere für mich im Schauplatz Langenfeld. Und auch Premiere eines Besuchs von einem Auftritt des schweizerischen Komikerduos Ohne Rolf. Ihre Herangehensweise und der Umgang mit dem Publikum sind dabei einzigartig, denn es ist auch ohne Worte. Tatsächlich kommunizieren Jonas Anderhub und Christof Wolfisberg aus Luzern mit sich und den Besuchern nur über Plakate, die dann gelesen werden müssen. Wortwitz ist also im wahrsten Sinne Trumpf und davon besitzen die beiden eine ganze Menge.
Und sie beherrschen es so gut, dass sie sich in ihrem Programm „Jenseitig“ mit einem schwierigen Thema wie dem Tod auseinandersetzen. In gut 1 ½ Stunden – die Pause nicht mitgerechnet – schaffen es die zwei ohne Beklemmung dieses Thema zu behandeln. Einer ist gestorben, der Andere verliert dadurch seinen Lebensmut. Und so nimmt man eben mittels Hilfe des Publikums Kontakt miteinander auf, denn wir können beide sehen.
Zusätzlich werden auch zwei Arten von Götter durchgespielt, die sich gegenseitig aber ungewollt entlarven, dass sie eher keine Götter sind. Der Humor zielt auf überraschende Antworten im gegnerischen“ Plakat ab und den stets anhaltenden Kontakt zum Publikum, das auch interaktiv einbezogen wird. Aber auch hier genau in der richtigen Dosis. Es ist nicht so, dass die Leute in der Halle ans Arbeiten kommen. Schön und bemerkenswert zugleich ist auch, dass niemand vorgeführt wird und es zu keinem Zeitpunkt peinlich oder lächerlich wird. Schenkelklopfer werden auch
vermieden, es ist eher eine Sorte des feinen Humors, welches das Duo gut dosiert präsentiert. So fühlt es sich auch streckenweise eher als ein Theaterstück an.
Leider wollen an diesem Abend nicht wirklich viele der Aufführung beiwohnen. Rund die Hälfte des Saals ist besetzt. Und das in schweren Zeiten, wo jeder Lacher gut tut, aber auch der kulturschaffenden Seite hilft. Daher der Appell: Geht mehr raus und besucht Konzerte, Theater und Comedy. Zur Not ohne Rolf! 😉
Text: Jan Rombout
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