Nneka – 22.03.2023 – Kulturkirche Köln

Nneka ist endlich wieder in Köln nachdem mehrere Versuche verschoben und sogar ganz abgesagt werden mussten. Und dann auch noch im Ambiente der Kulturkirche in Nippes, die sich dafür
bestens eignet und ausverkauft ist. Heute sind Bänke und Stühle sogar entfernt, dadurch geht etwas an Flair verloren. Es ist dennoch schön zu sehen, dass doch einige Locations ausverkauft sind und für die Stimmung seitens des Publikums ist es natürlich auch fördernd.

Im Gepäck hat Nneka ihr neues Album „Love Supreme“, was im Februar 2022 erschien und bei Kritikern und Fans gleichermaßen auf ein positives Echo stößt. Intelligente Texte treffen auf Souligen
Powersound, wozu sich ihr Gesang paart. Doch bevor Nneka die Bühne gehört, wickelt uns der Support Kaleo Sansaa mit ihrer Partnerin an Turntables um den Finger. Die Kölnerin gibt sich
charmant, selbstsicher und demütig zugleich, ein Mix der in der Kirche sehr gut ankommt. Ihr „Sun drunk sound“ und „Solar based Hip Hop“, wie sie ihre Musik selbst nennt, schafft durch ihre dunkle
Stimme eine angenehme Atmosphäre. Da wird doch nicht jemand Nneka die Show stehlen? Das einzige Ärgernis bei diesem Gig ist, dass ihre Lyrics nicht immer gut zu verstehen sind und in der
Musik etwas untergehen.

Leider setzt sich dies auch bei den Songs von Nneka durch, was natürlich auch standortabhängig sein kann. Dem Publikum und der Stimmung scheint das nicht viel auszumachen. der Applaus zwischen
den Stücken ist jedes Mal kräftig und die Freude darüber Nneka endlich live erleben zu können, ist groß. Das ist deutlich zu spüren. Und Nneka selbst? Diese ist eher zurückhaltend und schüchtern und macht eher kurze Ansagen. Aber so zugeknöpft und still, wie an diesem Abend erlebte der Autor Nneka noch nicht. Sie saß auch viel, was mutmaßen lässt, dass diese sich nicht gut fühlt.

Eigentlich ist das Meiste aber durchaus im grünen Bereich. Die Spielfreude ihrer Band stimmt, die Songauswahl ist ausgewogen und auch der Sound ist insgesamt in Ordnung. Beim Gesang gehen manche Wörter unter, da die Instrumente die Sprache manchmal übertönen. Zum Ärgern darüber ist dieser Gig zu gut, eher findet man es schade und ist verwundert. Und so plätschert der 90-Minütige Gig eher so dahin ohne positive Glanzpunkte aber eben auch ohne negative Ausreißer. So etwas gibt es und kann mal vorkommen, dass es ein Abend einfach nicht so recht zündet.
Einen kleinen Trost gibt es als Nneka nach einer kleineren Pause doch noch mal für zwei Zugaben auf die Bühne zurückkehrt. Und der letzte Song ist „Heartbeat“, der wohl größte Hit in ihrer Vita. Das ist ein versöhnliches Ende.

Text: Jan Rombout

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