Nach rund einem halben Jahr, wo Milliarden die Kölner Kantine unsicher machten, gastiert die Band im Düsseldorfer Zakk. Bevor sie die Songs aus dem aktuellen Album „Lotto“ live präsentieren, gehört zunächst Schauspielerin und Sängerin Christin Nichols mit ihrer Band die Bühne. Ihre Songs gehen nach vorne, ihr Gesang ist kräftig und fordernd und passt auch zu Milliarden, Der Mix aus Rock und Pop macht durchaus Lust auf mehr. Schade, dass zu diesem Zeitpunkt die Halle noch ziemlich leer ist.
Zu Beginn des Sets von Milliarden ändert sich das zum Glück etwas. auch wenn der Saal des Zakks nicht voll ist und die obige Galerie nicht genutzt wird. Ist das Wetter zu gut oder waren die meisten Interessen vielleicht eher in Köln? So bleibt mehr Platz zum Tanzen uind das wird ausgiebig genutzt. Manchmal werden Frauen besungen (Katy Perry, Rosemarie), sonst vereinzelt das Leben (Freiheit ist eine Hure, Im Bett verhungern). Der Mix ist kein Spagat, es wirkt nicht angestrengt oder ist anstrengend für die Konzertbesucher. Tolle Texte, die klar ausdrücken, was Sache ist aber nicht um jeden Preis provozieren und damit die Glaubwürdigkeit wieder anzweifeln. Und auch die Band selbst macht auf der Bühne einen gelösten und authentischen Eindruck, Ihnen ist die Spielfreude und Demut anzumerken, musizieren zu können und damit – wenn auch schwierig – Geld zu verdienen.
Sie klingen ein bisschen nach Ton, Steine, Scherben oder hier und da fühlt man sich an Selig erinnert, auch wenn sie noch nicht so viel Hits vorzuweisen haben. Die Qualität dazu besitzen sie aber, vor allem die Frontmänner Ben Hartmann sowie Johannes Aue, die ja auch Milliarden verkörpern.
Runde zwei Stunden jedenfalls genießen Band und Publikum ein stimmiges Konzert von einer Band, deren Fanschar ruhig weiterwachsen darf. Zu wünschen wäre es ihnen.
Text: Jan Rombout
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