Michael Kaeshammer – 22.05.2024 – Gloria, Köln

Michael Kaeshammer ist in Deutschland und damit „back to the roots“. Geboren und stückweise aufgewachsen ist Kaeshammer nämlich in Deutschland, bevor er als Teenie mit seinen Eltern nach Kanada auswanderte. In der TV-Werbung wird kräftig dafür geworben. Da verwundert es ein wenig, dass trotz Saalbestuhlung die Location nicht ganz ausverkauft ist.

Und so geht es direkt ohne Vorgruppe los. Seine Band besteht aus Schlagzeuger, Bassist (E-Bass sowie Kontrabass), Gitarrist sowie zwei Bläsern (Trompete und Saxdofon) und natürlich ihm meist an einem halboffenen Flügel. Kaeshammer ist charmant, spricht demütig über Deutschland und ist ganz klar der Gentleman auf der Bühne. Hier kann er seinen Charme nutzen und perfekt ausspielen. An den Tasten ist er internationale Spitzenklasse, wie übrigens auch der Rest seiner Band, Schön, dass er sich das Rampenlicht sich mit ihnen teilt und die Gelegenheit gibt, sich ausgiebig in Szene zu setzen und zu präsentieren. Jeder erhält die Chance minutenlange Soli zu spielen, zu einem setzt Kaeshammer sich sogar ins Publikum.

Der Sound ist meist stimmig, jedoch die Snare ist an dem Sitzplatz manchmal zu laut. Und wenn alle Instrumente auf höchster Stufe agieren, passiert es leider, dass der Gesang von Michael Kaeshammer vereinzelt etwas untergeht. Aber das trübt den Gesamteindruck mitnichten. Musikalisch ist alles auf sehr hohem Niveau und der Mix aus Jazz, Boogie Woogie sowie Blues aber eben auch Elementen aus der Klassik kommt sehr gut beim Publikum an. Der Autor ist übrigens mit seinen 50 Jahren einer der Jüngsten im Saal.

Schade ist es, dass die Show bereits nach 1 ½ Stunden bereits vorbei ist. Da kommt man fast im Hellen wieder vor die Tür. Es war ein Abend, der sehr viel Spaß gemacht hat, da wirklich exzellente Musiker am Werk waren, die sich auch gegenseitig gut gepushed haben. Coverversionen wie „Great Balls of Fire“ sowie der momentan große Hit „Turn it up” sorgten für besondere Würze in der Kürze.

Text: Jan Rombout

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