Mando Diao – 09.12.2023 – Palladium Köln

Ungewöhnlich voll ist es an diesem Samstag abend in Köln-Mülheim. Mit fünf Locations in direkter Nähe ist es aber schwer die Anreise gut und pünktlich zu gestalten, erst recht wenn auch alle Rollstuhlparkplätze belegt sind. Und so spielt der Support Kill Strings schon, als ich im gut gefüllten Palladium bin. Viel fehlt nicht, dann wäre die Halle ausverkauft. Kill Strings sind ein Duo aus Hamburg, welches ihre Musik als Alternative Rock bezeichnet. Und genau das trifft es zu. Es weckt schon Assoziationen zu The White Stripes oder Larkin Poe. Laut, wuchtig und
gitarrenlastig kommt ihr Sound daher und macht Lust auf mehr. Hier ist der Support rockiger als der Hauptact.

Doch auch Mando Diao überraschen gleich mit einer großen Spielfreude von Beginn an. Vor allem Frontmann, Gitarrist und Sänger Björn Dixgård führt mit viel Humor durch den Abend. Streckenweise wirkt er ein bisschen zu lustig und etwas aufgedreht.

Wenn z.B. der Roadie ihm die Gitarre geben möchte, er deutet an, dass er sie nimmt, um sie dann doch erst beim zweiten Versuch zu nehmen, das hebt die Stimmung auf der Bühne. Jedoch macht Björn Dixgård dies mehrfach und dann kann nicht jeder Gag gelingen. Er tanzt viel und wackelt mit dem Arsch, er scheint die schwedische Ausgabe von Robbie Williams sein zu wollen. Das alles ist ok und vielleicht auch demütig gemeint, dass immer noch so viele Leute zu den Live-Shows kommen. Obwohl das aktuelle Werk „Boblikov’s Magical World“ mit sieben Stücken den Löwenanteil des Abends darstellt, entstehen keineswegs Längen und die Stimmung zwischen Publikum und Band bleibt stets gut. Ein Erfolgsrezept ist sicherlich das hohe Tempo, welches sich die Jungs von Mando Diao selbst geben, als auch der richtig gute Sound im Kölner Palladium.

Kurze knackige Ansagen, oft mehrere Stücke ineinander übergehend, sind die Mittel, um immerhin 22 Songs in nur eindreiviertel Stunden unterzubringen. Bei aller guten Rezeptur und Raffinesse, sind es dann aber doch die zwei Hits, die nötig sind, um die Kölner Fans zum Ausflippen zu bringen. „Down In The Past“ so wie „Dance With Somebody” wird lauthals mitgesungen und der Refrain zum Mitsingen verlängert. Mando Diao mischen immer noch in den vorderen Riegen der Rockmusik mit, das stellen sie in Köln eindrucksvoll unter Beweis.

Setlist Mando Diao:
Set 1

Frustration
One Last Fire
Fire in the Hall
Stop the Train
Primal Call
Long Long Way
All the Things
Money Doesn’t Make You a Man
Set 2 (Retro set)
Ochrasy
Long Before Rock ’n‘ Roll
The Band
Set 3
Rabadam Ching
Down in the Past
Gloria
Get Down
Scream for You
One Two Three
Black Saturday
Wake Up
Get It On
Dance With Somebody
Love Last Forever

Text: Jan Rombout

Erzählt von uns: Facebooktwitterby feather