
Es ist mal wieder ein Konzert in Kölns schwersterreichbarsten Location. Abgelegen im Industriegelände gibt sich heute Kate Nash die Ehre, die es immer noch schafft jüngere Menschen – überwiegend Frauen – zu begeistern. Doch bevor sie ihrer Fanschar einen tollen Abend bereiten kann, gehört zunächst Connie Constance die Bühne. In der Halle scheint sie nicht unbekannt zu sein. Sie selbst bezeichnet sich als Singer-Songwriterin, die Musik ist allerding mit elektronischen Samples bestückt und auch die Beats werden nicht live performt. Ein bisschen Soul, ein bisschen Trip-Pop gepaart mit einer glasklaren Stimme, heizt sie das Publikum gut ein. Und da auch Kate Nash genreübergreifend performend und nicht nur einem Stil treu ist, passt es zueinander. Eine starke Frau ebnet einer anderen starken Frau einen tollen Gig.
Und Kate Nash braucht dann auch nicht lang, um selbst warm zu werden. Etwas aufgedreht und zu allerhand Späßen bereit, gibt sich Energiebündel Kate Nash mit einer starken ausschließlich weiblich besetzten Band im Rücken sehr publikumsnah. So setzt sie sich in einer Art Schneidersitz auf dem Boden mitten ins Publikum und zeigt dabei weder Starallüren noch Scheu. Aber sie kann auch wild. Die gelaufenen Schritte werden enorm sein. Aber Nash appelliert auch an die Konzertbesucher, spricht über hohe Ticketpreise – die heute Abend zum Glück sehr günstig sind – und schlechte Auszahlungen von den Streamingdiensten. So nah sich Nash dadurch gibt, die Songs und Musik leiden etwas darunter, da sie auch nur ein recht kurzes Set zum Besten gibt.
Das aktuelle Werk „9 Sad Symphony“ findet mit sechs Stücken noch am meisten Berücksichtigung, doch erst die Hits bringen die Stimmung. Bei nur 80 Minuten Spieldauer und nur einer Zugabe, bleibt zum Ausschwitzen für manche nicht genug Zeit. Doch zu „(I’ve Had) The Time of My Life” vom Band verweilt sie lang auf der Bühne, gibt Luftküsse und huldigt demütig das Publikum. Und dies liebt Kate Nash. So ist Köln eben.
Setlist Kate Nash:
Millions of Heartbeats
Vampyre
Mouthwash
Misery
Cherry Pickin‘ / Death Proof / All Talk
Part Heart
I Hate Seagulls
Nicest Thing
Ray
Wasteman
My Little Alien
Kiss That Grrrl / Shit Song / Later On / Mariella
Foundations
Space Odyssey 2001
Text: Jan Rombout
Erzählt von uns:

