
Endlich ist Jamie Cullum mal wieder in Bonn und kann mit seinem Mix aus Jazz, Soul und Pop reichlich Cover sowie eigene Werke präsentieren. Doch bevor es so weit ist, eröffnet Susan O’Neill den Abend. Und diese hat es in sich. Sie steht allein mit Gitarre auf der Bühne und ist die klassische Singer-/Songwriterin. Aber die Stimme ist klar, trifft den Ton und ist sanft und ruhig. Aber eben nicht kitschig. Eine ganz tolle Entdeckung. Ihr eigenes Album kommt im September, danach ist die Irin auf Tour. Deutschland besucht sie dabei im November. Eine ganz heiße Empfehlung.
Noch vor 20 Uhr startet dann der Brite Jamie Cullum sein Set bei bravourösem Sound. Einzig die Stimme braucht ein, zwei Stücke bis diese ebenso exzellent ausgesteuert ist. So gut Jamie Cullum ist, umso besser ist seine ausgezeichnete Band. Marc Henderson und Aisha Stuart steuern mit ihren Backing Vocals zur Unterstützung für Jamie Cullum bei. Als Instrumente gesellen sich Saxofon, Klarinette, Gitarre, Trompete sowie Bass und Schlagzeug dazu. Es ist der Stil von Jamie Cullum, der aus Jazznummern Songs macht, die in die Beine gehen.
Er macht den Jazz tanzbar und somit zu einem Erlebnis. Dazu gesellt sich sein Charme und Witz, der bei dem eher älteren Publikum gut ankommt. Die 4200 ZuschauerInnen und ZuhörerInnen bekommen zwei Stunden einen gut aufgelegten Jamie Cullum, der viele Songs covert und modernisiert aufhübscht ohne zu sehr zu fremdeln.
So flüstert er beim Cover von „Everlasting Love“ den Text ins Mikrofon und Nina Simones „Sinnerman“ versehen er und seine Band mit zusätzlichem Beat und Rhythmus. Und als der Abend sich dem Ende neigt, öffnet der Himmel ganz leicht und nur kurz seine Schleusen und Cullum bringt als letzten Song „Singin‘ in the Rain“. Ob geplant oder improvisiert ist nicht überliefert aber das Timing ist ausgezeichnet. So wie der ganze Abend.
Setlist Jamie Cullum:
I Get a Kick Out of You (Cover von Cole Porter)
Get Your Way
What’d I Say (Cover von Ray Charles)
Work of Art
These Are the Days
Everybody wants to be a cat (Cover von Scatman Crothers)
Everlasting Love (Cover von Robert Knight)
Next Year Baby
Love for Sale (Cover von Cole Porter)
Mankind
Twentysomething
Taller
When I Get Famous
Sinnerman (Cover von Nina Simone)
You and Me Are Gone
Mixtape
Bonn Improvisation
Frontin‘ (Cover von Pharrell Williams)
All at Sea
Singin‘ in the Rain (Cover von Nacio Herb Brown)
Text: Jan Rombout
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