
Als Spaceman Spiff feierte Jannes Wittmer die größten kommerziellen Erfolge. Singer-Songwriter singt mit Texten mit Tiefgang. Am Höhepunkt seines Erfolges zieht er dann jedoch den Stecker, trennt sich von Management und Plattenfirma und sagt den sozialen Medien größtenteils auf Wiedersehen. Inzwischen tourt er meist ohne Band, manchmal begleitet ihn Freundin Clara Jochum auf ihrem Cello. Heute Abend ist er jedoch allein und spielt für sich selbst die Vorband. Das Helios 37 ist glücklicherweise gut gefüllt als Hannes Wittmer auf die Bühne kommt. Zunächst sampelt er Klänge und Melodien instrumental und lässt die Klimaanlage stark aufdrehen. Tatsächlich bekommt man so das Gefühl, dass man auf dem Meer auf einem Schiff ist. Die Musik unterstützt den Gedanken.
Doch nach rund 15 Minuten beginnt dann das „echte“ Set. Gut gelaunt erleben Wittmer und seine Kölner Fans ein Konzert auf Augenhöhe. Seine Fans sind extrem textsicher, singen gekonnt mit, springen ein oder trällern den ein oder anderen Song zu Ende. Das war auffallend schön, dass sowohl Wittmer als auch die Leute so aufeinander eingehen. „Teesatz“, wo Namen durch die Städte ersetzt werden, wo sie leben und wo sie ihr Leben durchleben begeistert genauso wie „Nichtgeschwindigkeit“, eine Hommage an die Langsamkeit und Achtsamkeit und der wohl größte Hit „Vorwärts ist keine Richtung“, kommen besonders gut an. Und was entsteht, wenn sich beide Seiten blind einig sind? Freude, Demut sowie Dankbarkeit. Wittmer gab sich sehr fannah und wirkt wie einer von uns. Ohne jegliche Allüren bescheren sich Köln und Wittmer einen tollen Abend. Wie schon erwähnt: Auf Augenhöhe eben.
Setlist Hannes Wittmer:
Die Beschissenheit der Welt
Teesatz
Rom
Ich Du Er Sie Ich
Nichtgeschwindigkeit
Norden
Mit Scherenhänden
Ausblick
Nachruf
Han Solo
Oh Bartleby
Vom aufrechten Gang
Grande Randonnée
In Ordnung
Treibsand
Wände
Volkslied
Vorwärts ist keine Richtung
Einige Songs auf Wunsch und Zuruf
Photonenkanonen
Text: Jan Rombout
Erzählt von uns:

