Dropkick Murphys im Palladium Köln 3.11.2025 – Für das Volk, mit dem Volk

3.November 2025 | Köln | Support: Frank Turner & The Sleeping Souls, Haywire
Tour: For The People Tour 2025

Ein Montagabend in Köln, der sich anfühlte wie St. Patrick’s Day: Die Dropkick Murphys sind mit ihrem aktuellen Album „For the People“ auf Tour – und das Motto ist Programm. Im restlos ausverkauften Palladium feierten rund 4.000 Fans eine rauschende Folk-Punk-Nacht, bei der Musik, Gemeinschaft und Haltung im Mittelpunkt standen. Unterstützt wurden die Bostoner von Frank Turner & The Sleeping Souls und Haywire – ein Line-up, das kaum besser zum Tourtitel hätte passen können.

Haywire – Punk’n’Roll mit Herz

Den Auftakt machte Haywire, die das Publikum mit rohem, schnörkellosem Punkrock begrüßten. Die Band lieferte ein energiegeladenes Set, das den Saal früh auf Temperatur brachte. Druckvolle Riffs, ehrliche Ansagen und eine sympathisch direkte Bühnenpräsenz machten Haywire zu einem idealen Opener, der perfekt ins musikalische Gesamtbild des Abends passte.

Frank Turner & The Sleeping Souls – Herz, Haltung und Hymnen

Als Frank Turner gegen 19:45 Uhr mit The Sleeping Souls auf die Bühne trat, war das Publikum schon deutlich dichter gedrängt. Turner zeigte einmal mehr, warum er zu den besten Live-Acts des modernen Punk-Folk gehört: Seine Show war intensiv, nahbar und voller Botschaft. Mit einer gelungenen Mischung aus alten Klassikern und neuen Songs brachte der Brite sowohl Emotion als auch Energie in den Raum.Zwischen ironischen Kommentaren und ehrlichen Ansagen thematisierte Turner Zusammenhalt, soziale Verantwortung und die Bedeutung der Musik als verbindende Kraft. Besonders „I Still Believe“ und „Photosynthesis“ sorgten für laute Chöre, während der akustische Solo-Moment bei „The Road“ das Publikum für ein paar Minuten spürbar innehalten ließ.

Setlist – Frank Turner & The Sleeping Souls

I Still Believe – Try This at Home – Never Mind the Back Problems – Photosynthesis – 1933 – No Thank You for the Music – The Road – If Ever I Stray – Do One – Girl From the Record Shop – Get Better – Four Simple Words

Mit diesem Auftritt bewies Turner einmal mehr, dass er kein bloßer Support-Act, sondern ein eigenständiger Headliner im Herzen ist.

Dropkick Murphys – Folk-Punk als Lebensgefühl

Pünktlich um 21Uhr fiel das Licht, der Dudelsack erklang – und das Palladium explodierte. Schon die ersten Töne von „Cadence to Arms“ lösten Jubelstürme aus. Von da an gab es kein Halten mehr: Die Dropkick Murphys legten mit voller Wucht los und hielten das Energielevel über zwei Stunden hinweg konstant hoch.Mit Klassikern wie „Do or Die“, „The State of Massachusetts“ und „Rose Tattoo“ sowie neuen Songs vom Album „For the People“ feierte die Band eine einzige große Hymne auf Zusammenhalt, Freundschaft und die Arbeiterklasse. Das Publikum pogte, tanzte, sang und feierte jede Note.Besonderer Gänsehautmoment: Die Live-Premiere von „The Vultures Circle High“, die lautstark bejubelt wurde. Und als die Band „One Last Goodbye“ anstimmte – eine berührende Hommage an den verstorbenen Pogues-Frontmann Shane MacGowan – stand die Zeit für einen Moment still.

Setlist – Dropkick Murphys

Cadence to Arms · Do or Die · Boys on the Docks · Who’ll Stand With Us? · The State of Massachusetts · Citizen C.I.A. · Never Alone · The Vultures Circle High (Live-Debüt) · School Days Over (Ewan MacColl Cover) · Finnegan’s Wake ([Traditional] Cover) · Smash Shit Up · You’ll Never Walk Alone (Richard Rodgers Cover) · Chesterfields & Aftershave · Caps and Bottles · Fiending for the Lies · The Green Fields of France (Eric Bogle Cover) · Unbekanntes Instrumental · Good as Gold · Rose Tattoo · Worker’s Song · Going Out in Style · One Last Goodbye (Tribute to Shane MacGowan) Zugabe: The Boys Are Back · I’m Shipping Up to Boston · The Big Man

Ein Abend, der seinem Titel alle Ehre machte: „For the People“ war nicht nur eine Tour, sondern ein Statement. Die Dropkick Murphys lieferten eine mitreißende Show voller Herz, Schweiß und Haltung – unterstützt von einem emotional starken Frank Turner und einem wuchtigen Auftakt durch Haywire.

Ein Konzert, das zeigte, was Punk-Folk ausmacht: Zusammenhalt, Leidenschaft und Songs, die das Leben feiern.

Text: Ralph Hauwetter

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