Endlich gibt es sie wieder: Die Höchste Eisenbahn. Die deutsche Band, bei der sich viele Geschmäcker treffen können. Im Grunde handelt es sich ja um eine deutsch Supergroup, da alle Mitglieder vorher oder gleichzeitig auch in anderen Bands oder solo aktiv sind. Das Gloria meldet für diesen Abend ausverkauft, wovon noch nicht viel zu sehen ist.
Bevor Die Höchste Eisenbahn beginnt und unter anderem die Songs aus ihrem aktuellen Album „Wenn wir uns wieder sehen schreien wir uns wieder an“ live vorstellen kann, gehört dem Support Morley aus Köln die Bühne. Lydia Schiller, Melissa Muther und Rosa Kremp haben drei klasse, sanfte Stimmen und bringen mit der Gitarre dazu eine Note aus Folk und Jazz ins Gloria. Mich erinnern Stimmen und Gesang an die US-amerikanische Band Wilson Phillips. Sehr große Fussstapfen aber vor allem die Stimmen des Trios harmonieren fantastisch. Einen kompletten Auftritt absolvieren die drei demnächst am 16.12.2025 in der Wohngemeinschaft zu Köln. Lohnt sich bestimmt.
Doch nach dem Trio kommt ein Quartett zum Zuge. Die Höchste Eisenbahn ist eine 2011 gegründete deutsche Band aus Berlin, die aus den beiden Singer-Songwritern Francesco Wilking (Sänger bei Tele) und Moritz Krämer sowie Max Schröder (Tomte, Olli Schulz, Hansen Band) und Felix Weigt (Kid Kopphausen, Spaceman Spiff, Marcus Wiebusch) besteht. Sie haben sich knapp sechs Jahre Zeit gelassen, etwas zu veröffentlichen. Es ist schon logisch, dass das aktuelle Album „Wenn wir uns wieder sehen schreien wir uns wieder an“ mit acht Stücken den Löwenanteil trägt, ehrlicherweise kommen die älteren Stücke aber mit mehr Zuspruch im ausverkauften Kölner Gloria an. Manche älteren Stücke sind allerdings stark verändert arrangiert und nicht jede Änderung gefällt mir. Trotzdem bieten die Vier mehr als eine solide Show, die durch humorvolle Ansagen, Anekdoten sowie Sticheleien unter den Bandmitgliedern angereichert wird. Der Sound wirkt zeitweise übersteuert, Rückkopplungen bleiben glücklicherweise aus. Das reguläre Set beenden die Eisenbahner mit einem ihrer größten Hits, wo das Publikum die Frage und zugleich den Namen des Songs so laut wie möglich brüllen soll: „Was machst Du dann?“ Hierbei ist auf die Kölnerinnen und Kölner selbstverständlich Verlass. Leider gibt es den anderen großen Hit in Köln leider nicht „Schau in den Lauf Hase“ muss leider der Zeit (?) weichen und wird in Köln leider nicht berücksichtigt.
Die Höchste Eisenbahn ist wieder da und das ist gut so. Denn gute Texte und Wortwitz wie diese Band, bieten nur wenige in Deutschland. Und nach Köln kommen sie spätestens im Sommer. Dann treten sie als einer der Headliner beim Even Flow-Festival 2026 im Kölner Tanzbrunnen auf (12.07.26).
Setlist Die Höchste Eisenbahn:
Ich komm gleich nach
Die Bahn
Pullover
Job
Timmy
Seit du weg bist
Raus aufs Land
Isi
Wer bringt mich jetzt zu den Anderen
Dieses Leben
Egal wohin
Gitarre Ärztin Blau
Ich seh dich an und ich seh mich
Vor jedem Anfang
Kinder der Angst
Lisbeth
Was machst du dann?
Bürotage
Blume
Text: Jan Rombout
Erzählt von uns: