Claus von Wagner – 03.03.2020 – Pantheon-Theater, Bonn

Claus von Wagner ist als einer der Moderatoren von „Die Anstalt“ einer breiteren Masse bekannt geworden. Auch dadurch hat er sich als Kabarettist einen Namen gemacht und sorgt für zwei ausverkaufte Abende in Bonn. Zum letzten Mal führt er dort sein Programm „Theorie der feinen Menschen“ zweimal vor ausverkauftes Haus auf. Dieses Programm ist bemerkenswerte rundet acht Jahre alt.Zunächst beginnt von Wagner einleitend aus der Mitte des Publikums und erklärt, dass er in eine Rolle eines Bankers mit dem Namen Claus Neumann schlüpft, der in einem Tresorraum eingesperrt ist.
Leider ist dieser mit einem Zeitschloss versehen und lässt sich erst am nächsten Morgen öffnen.

Und so erzählt er aus fiktiver Blickweise über Finanzskandale, Spekulationen, Versagen der Politikund moralische Verfehlungen durch sämtliche Berufs- und Altersschichten. Als interessierterpolitischer Beobachter ist nicht alles unbekannt. So ist inzwischen ziemlich geläufig, dass Großunternehmen wie Apple oder Mc Donalds wenig Steuern zahlen müssen, wenn Firmenzentralenin Steuerparadiesen sitzen.

Auch das Handeln und Agieren der Deutschen Bank in den vergangenenJahren, wurde durchaus publik gemacht. Aber das macht es auch verständlicher und zugänglicher,wenn das Gerüst, auf dass „Theorie der feinen Menschen“ basiert, bekannt ist.

Claus von Wagner variiert das Niveau der Pointen gekonnt, so dass es für alle Zuhörer nicht zu kompliziert wird. Einzig die gesamte Spieldauer von rund drei Stunden mit Pause macht manche Leute etwas müde. Applaus und Lacher werden weniger und Sitzfleisch ist gefordert. Bemerkenswert ist, dass Claus von Wagner nach seinem Programm nochmals auf die Bühne kommt und konkrete Tipps gibt, wenn sich Interessenten bei ihren Finanzen ethischer verhalten möchten. Was will man mehr?

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