Am 11. Dezember 2025 wurde das Carlswerk Victoria in Köln einmal mehr zur Hochburg des kompromisslosen Rock’n’Rolls. Danko Jones gastierten mit ihrer aktuellen „Is What You Need Tour 2025“ in der Domstadt – und lieferten vor ausverkauftem Haus genau das, was Fans seit Jahren an der kanadischen Band schätzen: schweißtreibende Riffs, ungebremste Energie und eine Show ohne überflüssigen Firlefanz.
Den Abend eröffneten Tuk Smith & The Restless Hearts, die pünktlich den ersten Gang einlegten und das Publikum mit klassischem, melodieverliebtem Rock auf Temperatur brachten. Der ehemalige Biters-Frontmann Tuk Smith präsentierte sich als charismatischer Entertainer mit Sinn für große Refrains und dreckige Gitarren. Der Sound der Band steht irgendwo zwischen 70s-Glam, Punk-Attitüde und stadiontauglichem Hardrock und kam im Carlswerk gut an und sorgte schnell für erste Bewegung im Publikum. Ein kurzweiliger, druckvoller Auftritt, der seine Aufgabe als Support mehr als erfüllte.

Kurz nach 21 Uhr war es dann Zeit für den Headliner. Ohne großes Intro betraten Danko Jones die Bühne und machten vom ersten Ton an klar, dass dieser Abend keine Verschnaufpause bereithalten würde. Sänger und Gitarrist Danko Jones, flankiert von Bassist John Calabrese und Drummer Rich Knox, setzte auf das bewährte Erfolgsrezept: laut, direkt und schnörkellos. Keine Pyroeffekte, keine Showeinlagen, stattdessen purer Rock in seiner rohesten Form.
Die Setlist spannte einen gelungenen Bogen durch die Bandgeschichte und verband Klassiker mit neueren Songs vom aktuellen Album „Leo Rising“. Besonders beeindruckend war dabei die ungebrochene Spielfreude des Trios. Danko suchte immer wieder den direkten Kontakt zum Publikum, kommentierte augenzwinkernd das Geschehen im Saal und zeigte sich bestens aufgelegt. Zwischen kernigen Ansagen und kurzen Anekdoten blieb dennoch eines stets im Mittelpunkt: der Song.
Das Publikum dankte es der Band mit lautstarkem Mitsingen, ausgelassener Tanzbewegungen und einer Atmosphäre, die das Carlswerk bis in die letzten Reihen zum Kochen brachte. Die gegenseitige Energieübertragung zwischen Bühne und Saal funktionierte an diesem Abend perfekt – ein Umstand, den auch Danko selbst sichtlich genoss. Ich habe selten so eine Energie im prall gefülltem Carlswerk erlebt.
Am Ende blieb der Eindruck eines rundum gelungenen Rockabends. Danko Jones bewiesen eindrucksvoll, dass sie auch 2025 nichts von ihrer Durchschlagskraft verloren haben. Gemeinsam mit einer starken Vorband lieferten sie ein Konzert ab, das genau das hielt, was es versprach: ehrlichen, schmutzigen Rock’n’Roll, der noch lange nachhallt.
Setlist Danko Jones
What You Need
Diamond in the Rough
I’m in a Band
I Gotta Rock
Everyday is Saturday Night
First Date
Forget My Name
I Think Bad Thoughts
Fists Up High
Get High?
Good Time
You Are My Woman
I Love it Louder
Full of Regret
Had Enough
Encore:
Guess Who’s Back
Lovercall
My Little RnR
Setlist Tuk Smith:
Ballad of a Misspent Youth
Little Renegade
Glorybound
Lookin‘ for Love, Ready for War
Girls on the East Side of Town
Sadie Mae
Ain’t For the Faint
Take the Long Way
Runnin‘ With the Wild Ones
Text und Fotos: Ralph Hauwetter
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