Mit seiner alljährlichen Weihnachtsshow auch im Bonner Pantheon hat Guildo Horn erneut bewiesen, warum er seit Jahrzehnten zu den verlässlichsten Entertainern der deutschen Musikszene gehört. Vor ausverkauftem Haus präsentierte der „Meister des gepflegten Kitsches“ gemeinsam mit seiner Band, den Orthopädischen Strümpfen, einen Abend, der gleichermaßen nostalgisch weihnachtlich, humorvoll und musikalisch überraschend vielseitig ausfiel.
Schon beim Einlass machte sich die besondere weihnachtliche Atmosphäre bemerkbar. Ein Publikum, das von treuen Fans über neugierige Erstbesucher bis zu kompletten Familien und Freuden reichte, und eine Bühne, die mit funkelnden Aufblasfiguren, Lichterketten und bunten weihnachtlichen Bühnenhintergrund den passenden Rahmen bot. Horn betrat die Bühne gewohnt energiegeladen, gekleidet in einem Pelzmanteloutfit irgendwo zwischen Schlagerrevue und Glitzerkabarett, wie auch seine Kultband „Die Orthopädischen Strümpfe“, die sowohl musikalisch als auch optisch nahtlos in Horns schillerndes Bühnenuniversum hineinglitt. Zum Ensemble gehörten am Abend:
Addi Mollig – musikalischer Leiter und Virtuose an den Tasten
Kikki Pfeifer – Schlagwerk
Lotus Zander – Gitarre
Horst Dieter Hopfen – Bass
Mademoiselle Gazelle aus Nizza – Saxophon und elegante Showakzente
Musikalisch bot das Programm eine Mischung aus eigenen Weihnachtssongs, humorvollen Neuinterpretationen bekannter Klassiker und ausgewählten Schlagern, die Horn mit seiner charakteristischen Mischung aus Ironie und ehrlicher Hingabe präsentierte. Auch das Publikum war bereits am Anfang gefordert einen Hauch Weihnachten zu zelebrieren und „Liese rieselt der Schnee“ mitzusingen. Es folgten bekannte Melodien von „Under the Moon of Love“, „Can´t Take My Eyes“, „Happy Together“ bis hin zu „Thriller“ gepaart mit dem typisch großen Improvisationstalent von Guildo Horn. Seine längeren Erzählpassagen, mal verschmitzt, mal sentimental, sorgten regelmäßig für Lacher und schufen jene Nähe zum Publikum, die seine Auftritte so besonders machen. Natürlich zog es ihn zudem ins Publikum, wo er mit spontanen Interaktionen und direktem Kontakt die ohnehin ausgelassene Stimmung weiter anheizte. Sein sogenannter Sessions Hit „Superjeile Weihnachtszick“ sorgte für Party-Stimmung im Saal, aber auch seine liebevoll erzählte Trierer Geschichte vom Dicken Dieter
Höhepunkte des Abends waren weihnachtliche arrangierte Versionen von “Felicita“, „Another Brick in the Wall“ und „Für mich solls rote Rosen“ sowie ein fulminantes Finale mit „Iron Man“ und „Music“ bei dem der gesamte Saal mitklatschte und mitsang. Nach über mehr als zwei Stunden Programm verabschiedete sich Horn mit weihnachtlichen Grüßen und Segen unter großem Applaus und hinterließ ein Publikum, das sichtlich beschwingt in die herannahende Adventszeit entlassen wurde.
Mit seiner Mischung aus ironischem Glanz, musikalischer Qualität und echter Herzenswärme bleibt „Weihnachten mit Guildo Horn“ ein fester Bestandteil der Bonner Vorweihnachtskultur. Das Pantheon hat sich einmal mehr als idealer Ort für diese besondere Mischung aus Konzert, Kabarett und Festtagsfeier erwiesen.

Text: Ralph Hauwetter
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