The 69 Eyes & D-A-D – Live Music Hall Köln, 13.11.2025

Am Abend des 13. November 2025 verwandelte sich die Live Music Hall in Köln in einen dunklen, aber zugleich energiegeladenen Schauplatz: Im Rahmen der „Cowpunks & Glampires“-Tour traten The 69 Eyes, die Helsinki-Vampires, gemeinsam mit den dänischen Rock-Veteranen D-A-D auf. Die Atmosphäre war von Anfang an geladen – eine Mischung aus Gothic, Rock ’n‘ Roll und guter Laune.

The 69 Eyes: Erste Hälfte des Abends

Pünktlich um 20 Uhr betraten The 69 Eyes die Bühne, und sofort legten sie los mit dem treibenden Opener „Devils“, der das Publikum mit düsterer Power einholte. Direkt danach folgten „Don’t Turn Your Back on Fear“ und „Feel Berlin“, Klassiker, die sowohl alte Fans als auch Neulinge in ihren Bann zogen. Besonders das Publikum spürte die Nostalgie, als Jyrki 69 kurz innehielt, um die Menge zu begrüßen, bevor es weiterging mit dem Song „Gotta Rock“, einem überraschenden Cover von BOYCOTT. Dieser Song zeigte, dass die Band in dieser Tour bewusst auf ihre Wurzeln zurückgreift.

Der weitere Verlauf des Sets war eine gekonnte Mischung aus alten und neuen Songs. Mit „Betty Blue“, „The Chair“ und „Never Say Die“ wurde kräftig abgerundet, bevor die Band jüngere Stücke präsentierte: „Death of Darkness“ und „Drive“ vom gleichnamigen aktuellen Album zeigten, dass The 69 Eyes auch heute noch musikalisch relevant und kreativ unterwegs sind.
Im Anschluss folgten die melancholischen und rockigen Nummern „Still Waters Run Deep“, „I Love the Darkness in You“ und das sehr emotionale „Wasting the Dawn“. Der Sound war energisch, Jussi 69 trommelte mit unermüdlicher Power, und Jyrki bewegte sich mit seiner typischen Bühnenpräsenz lebhaft über die Bühne. Bei „Gothic Girl“ wurde die Stimmung noch einmal richtig nostalgisch, und „Brandon Lee“ bot den perfekten Abschluss des regulären Sets.

Für die Zugabe kehrte die Band unter Jubel zurück: „Framed in Blood“, „Dance d’Amour“ und schlussendlich „Lost Boys“ ließen das Publikum mitsingen und abrocken. Das Publikum reagierte euphorisch, und nach etwa 75 Minuten Spielzeit verabschiedeten sich die Vampire unter reichlich Applaus und geworfenen Plektren.



D-A-D: Zweiter Teil des Abends

Nach einer Umbaupause von etwa 45 Minuten betrat D-A-D um 21Uhr die Bühne. Sofort war klar, dass nun die rockige „Cowpunk“Seite dominiert. Sänger Jesper Binzer begrüsste das Publikum teils auf Deutsch (mit charmantem Kauderwelsch) und ließ keine Langeweile aufkommen.

Der Start fiel mit „Jihad“, gefolgt von „1st, 2nd, 3rd“, beides ausgefeilte Nummern, die die Energie in der Halle direkt hochhielten. Danach kamen Titel des neuen Albums „Speed of Darkness“, was zeigte, dass D-A-D auch nach Jahrzehnten voller Kreativität sind.

Weitere Highlights waren „Rim of Hell“, „The Ghost“, „Grow or Pay“, sowie das eher ruhige „Something Good“, das mit einem ausgedehnten Gitarrensolo das Tempo drosselte, bevor die Band wieder Vollgas gab. Bei „Monster Philosophy“ forderte Jesper das Publikum aktiv zum Mitmachen auf, was die Halle zum Kochen brachte.

Das Herzstück des Sets war sicherlich „Everything Glows“, bei dem das Publikum eine Hymne für Drummer Laust Sonne anstimmte („Laust, wir lieben dich!“). Der Bassist Stig Pedersen beeindruckte nicht nur musikalisch, sondern auch visuell – mit extravaganten Bässen und seiner typischen Bühnenpräsenz.

Zum Ende des regulären Sets gab es „Bad Craziness“, woraufhin sich D-A-D für die Zugabe verabschiedeten, doch nicht ohne nochmal zurückzukehren für „Sleeping My Day Away“ und den legendären Abschlusssong „It’s After Dark“. Mit diesem energiegeladenen Finale verließen sie die Bühne, während die Fans noch lange nachklatschten.

Das Konzert war eine rundum gelungene Mischung: The 69 Eyes ließen ihre düstere, gothic-getränkte Ästhetik sprechen, während D-A-D mit ihrem „Cowpunk“-Rock das Tempo hochhielt und das Publikum mit Energie und Spielfreude regelrecht mitriss. Besonders beeindruckend war, wie beide Bands ihre musikalischen Wurzeln mit neuen Songs verbanden, ohne sich selbst zu wiederholen.

The 69 Eyes
1. Devils
2. Don’t Turn Your Back on Fear
3. Feel Berlin
4. Gotta Rock (BOYCOTT Cover)
5. Betty Blue
6. The Chair
7. Never Say Die
8. Death of Darkness
9. Drive
10. Still Waters Run Deep
11. I Love the Darkness in You
12. Wasting the Dawn
13. Gothic Girl
14. Brandon Lee
Zugabe
15. Framed in Blood
16. Dance d’Amour
17. Lost Boys

D-A-D
1. Jihad
2. 1st, 2nd, 3rd
3. Girl Nation (?)
4. Speed of Darkness
5. Rim of Hell
6. Riding With Sue (?)
7. The Ghost
8. Something Good
9. Grow or Pay
10. Monster Philosophy
11. Everything Glows
12. Bad Craziness
Zugabe
13. Laugh ½ (?)
14. Sleeping My Day Away
15. It’s After Dark

Text und Credits: Ralph Hauwetter

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