Fink – 05.11.2024 – Stadthalle, Köln

Fink ist zu Gast in der Domstadt und der Singer-Songwriter musiziert auf hohem Niveau. Songs gehen gerne etwas länger, sind streckenweise nur instrumental und können sich regelrecht zu Soundcollagen entwickeln. Doch bevor der Brite seine Werke aus dem aktuellen Album „Beauty In Your Wake“ vorstellen kann, gibt sich der Neuseeländer Finnegan Tui die Ehre. Mit Gitarre und Stimme bringt er vor allem die weiblichen Herzen zum Schmelzen. Mit Coverversionen von „In Dreams“ von Ben Howard aber auch „715-Creeks“ von Bon Iver hat er leichtes Spiel. Er schlägt die Gitarrensaiten nur an und gibt der Melodie damit eine rockige Note. Beim Gesang springt er zwischen den Tonlagen, dadurch wirkt dies melancholisch. Die Herzen von Köln Mülheim hat er so zügig erobert.

Und siehe da, nach der Umbaupause ist er erneut auf der Bühne und entpuppt sich als Bandmitglied von Fink. Hier bedient er allerdings überwiegend die Geige. Tim Thornton begleitet ihn bereits seit Jahren am Schlagzeug und Gitarre und auch Guy Whittaker (der Sohn von Roger Whittaker) ist als Bassist bereits über ein Jahrzehnt an Finks Seite. Mit dieser extrem gut eingespielten Band ist es ein Leichtes den Mix aus Blues und Psychedelic auf die Bühne zu bringen.

Fünf Stücke im Set entstammen aus dem aktuellen Werk, welches auf Grund der Länge seiner Songs nur 14 enthält, damit aber eine Spieldauer von rund 100 Minuten schafft. Bei solchen Liedern ist ein guter Sound besonders wichtig, was glücklicherweise von vorne bis hinten der Fall ist. Aber auch die Lichtshow muss sich keineswegs verstecken und trägt zu einer wohligen Atmosphäre bei.
Es ist schön zu beobachten, wie sich die Bandmitglieder untereinander pushen und sich für den anderen freuen können, wenn ein Part gut gelingt. Reden ist weniger Finks Stärke, obwohl er durchaus humorvoll die ein oder andere Anekdote erzählt und auch auf Zurufe reagiert und eingeht.

Und obwohl die Band das Salz in der Suppe darstellt, geht Fink zum Schluss mit den Kölnern auf Tuchfühlung. Den Schlusspunkt beansprucht Fink für sich allein und spielt „Walking in the Sun“ solo auf der Gitarre, bevor danach nur glückliche Gesichter gedankenversunken den Heimweg antreten.

Setlist Fink:

We Watch the Stars
Pilgrim
What Would You Call Yourself
The Only Thing That Matters
Follow You Down
Yesterday Was Hard on All of Us
Warm Shadow
Berlin Sunrise
So We Find Ourselves
One Last Gift
Sort of Revolution
Looking Too Closely

Perfect Darkness
Walking in the Sun [Solo]

Text: Jan Rombout

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