
Endlich Sommer – endlich Kunst!Rasen-Zeit:
Die Saison eröffnet die US-amerikanische Band The National, die letztes Jahr zwei Alben herausbrachte und diese nun Open Air dem Rheinland vorstellen möchte. Doch zuvor sind alle Augen und vor allem Ohren auf Bess Atwell gerichtet. Die Singer-/Songwriterin ist keine Unbekannte und mischt Folk- und Indieeinflüsse und erinnert an diesem Abend sehr an einen Mix aus Joan Baez und Heather Nova. Eine klare, gute Stimme, die Lust auf mehr macht und eine Empfehlung für den Besuch einer Headliner-Show abgibt.
Setlist Bess Atwell:
Everyone Who’s Not In Love With You Is Wrong
Release Myself
Sylvester
Co-op
Something Now
Crowds
Time Comes in Roses
Bei bestem Wetter ist es dann Zeit für das Quintett The National. Matt Berningers Stimme kommt gleich beim Opener „Runaway“ gut zur Geltung. Tief, belegt aber nicht zu krächzend singt er gute zwei Stunden melancholische und schwermütige Texte. Insgesamt bleibt das Set ruhig und unaufgeregt, die Bläser die den Songs stellenweise eine andere Klangfarbe geben sollen, sind leider meist zu schwach und dadurch nicht gut wahrzunehmen. Sonst ist aber alles eigentlich überhaupt nicht schwermütig, die Songs sitzen und werden von den Fans beklatscht und gut angenommen. Das Wetter ist optimal, nicht zu frisch oder zu heiß. Alles ist perfekt und auch Berninger und der Band scheint es zu gefallen. So wird Bess Atwell für „Rylan“ nochmal auf die Bühne geholt und die beiden singen ein Duett. Doch es gibt auch ein Schreckensmoment. Jemand klappt unmittelbar vor der Bühne zusammen und die Jungs von The National reagieren äußerst rücksichtsvoll. Für fünf bis zehn Minuten wird der Gig einfach unterbrochen. Danach bedankt sich Berninger bei allen Einsatzkräften, höflich und nahbar. Zum Anfassen auch deshalb, weil er im Innenraum auch gerne etwas auf Tauchfühlung geht. So geht ein toller rundum gelungener Abend doch noch gut zu Ende und man spürt, so schwermütig war es gar nicht.
Beim Rausgehen überlegt der Autor, ob es ein deutsches Pendant zu der Band The National gibt? Element of Crime vielleicht? Oder sind sie doch einzigartig?
Setlist The National:
Runaway
Eucalyptus
Tropic Morning News
Don’t Swallow the Cap
Bloodbuzz Ohio
The System Only Dreams in Total Darkness
I Need My Girl
Apartment Story
Conversation 16
Cherry Tree
Abel
Alien
Deep End (Paul’s in Pieces)
Day I Die
Rylan @Info[with Bess Atwell]
England
Light Years
Graceless
Fake Empire
Space Invader
Weird Goodbyes
Mr. November
Terrible Love
About Today
Vanderlyle Crybaby Geeks
Text: Jan Rombout
Erzählt von uns:

