
Muss man Tom Morello vorstellen? In dem Bekanntenkreis des Autors leider erschreckend oft. Morello war der Gitarrist von Rage against the Machine oder von Audioslave und zuletzt von Prophets of Rage. Seine Solopfade aka „The Nightwatchman“, finden nur unter Kennern Gehör und brachten nicht den Erfolg in der Größenordnung. Aber der Ruhm ist auch länger her, Namen und Songs nicht mehr ganz so präsent in den Medien und so verwundert nicht, dass die Live Music Hall für einen Gig in der Größe reicht, Spielt er von allen Bands etwas? Singt er selbst? Auf die Antwort dieser und mehr Fragen, muss man sich zunächst gedulden, denn erst ist der Support an der Reihe.
Paul & The Microcosm kommen erfreulicherweise aus Köln und mischen diverse Rockstile einmal kräftig durch. Von Garage Punk bis Psychedelic Rock ist alles rauszuhören und gut dosiert. Das Quartett harmoniert gut, der Gesang ist manchmal etwas schwach auf der Brust und trotz gitarrenlastigen Sound, steckt nicht so viel Durchschlagkraft drin, wie es als Vorband Tom Morellos hilfreich wäre. So ist man höchstens aufgewärmt. Doch dann geht es endlich los und Schlag auf Schlag werden alle Fragen beantwortet. Es gibt eine vollwertige Band mit Bass, Gitarre und Schlagzeug. Tom Morello singt auch selbst. Aber auch ein Ärgernis fürs persönliche Empfinden gibt es leider. Sämtliche Lieder aus der äRa von Rage against the machine werden nur instrumental gespielt. Womöglich eine Sache von Rechten?! Doch das schmälert den Konzertgenuss persönlich enorm. Dabei geben Band und das Kölner Publikum alles und es kommt auch Stimmung auf aber eben nicht so wie früher. Tom Morello macht dabei Einiges richtig, indem er nur die rappigen Songs singt, da wo Gefühl von Nöten ist und Töne sauber getroffen werden sollen, übernimmt den Gesangspart Gitarrist Carl Restivo. Für einen Gänsehautmoment sorgt kurz vor Schluss „Killing in the Name“, der wohl bekannteste und größte Hit von Rage against the machine, welchen die Band komplett spielt und wir, das Publikum, singt.
Das hinterlässt ein wohliges Gefühl und allein dafür hat sich der Konzertbesuch gelohnt. Vergessen ist, dass es sich nicht um die weitaus bekannteren Bands handelt, unwichtig, dass der Gig mit 80 Minuten kurz ausfälllt.
Setlist Tom Morello:
Soldier in the Army of Love
Vigilante Nocturno
Testify / Take the Power Back / Freedom (Instrumental-Cover von Rage against the Machine)
GOSSIP (Mäneskin Cover)
One Man Revolution
Mary Celeste
Secretariat
Field of Tigers
House Gone Up in Flames [Tom Morello solo acoustic]
Keep Going (Tom Morello & Band acoustic)
Black Spartacus Heart Attack Machine
Let’s Get the Party Started
Hold the Line
Kick Out the Jams (Cover von MC5)
Bombtrack / Know Your Enemy / Bulls on Parade / Guerilla Radio / Sleep Now in the Fire / Bullet in the Head (Instrumental-Cover von Rage against the Machine)
Like a Stone/Cochise (Cover von Audioslave)
The Ghost of Tom Joad (Cover von Bruce Springsteen)
Killing in the Name (Instrumental-Cover von Rage against the Machine)
Power to the People (Cover von John Lennon)
Text: Jan Rombout
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