Tina Dico ist wieder in Deutschland auf Tour und sie hat wieder ihre langjährige Band mit im Gepäck. Sie startet allerdings allein, bei jedem weiteren Song stößt ein Bandmitglied hinzu. Ein Geniestreich, um sich aber auch jedes Mitglied zu würdigen. Diese hat etwas Zuwachs bekommen und so stehen neben der Dänin auch Poul Terkildsen am Schlagzeug, Tina Dicos Ehemann Helgi Jónsson an Gitarre, Posaune und Klavier, Marianne Lewandowski Gesang, Perkussion, Kristian Kold Bassgitarre sowie Dennis Ahlgren an der Gitarre.
So ganz ohne Support beginnt der Konzertabend in Wuppertal in einer der schönsten Venues der Welt. Das ist kein Scherz. Es handelt sich hierbei um einen Schlosssaal, der von verschiedenen Quellen ganz weit vorn bei Akustik, Optik und Wohlgefühl liegt. Und so hat es Tina Dico sehr leicht das Publikum auf ihre Seite zu ziehen und in der ersten Stunde des Sets mit ruhigeren Songs die Herzen zu erobern. Wer hier unbedingt Kritik üben möchte, den dürfte diese Strecke zu countrylastig klingen. Dies ist einzeln beim Rausgehen in die Pause aus Unterhaltungen zu vernehmen. Das scheint Absicht, denn nach der Pause wird es zunehmend flotter, das Saallicht bunter und schneller und wir sollen mehr klatschen und mit- oder weitersingen. Hits wie „Someone you love“, „Count to Ten“ oder in der Zugabe das wunderbare „No Time to Sleep“, lassen alle Sorgen, Ängste und Nöte für zweieinhalb Stunden vergessen und zeigen immer wieder wie vor allem Tina Dico und Multi-Instrumentalist Helgi Jónsson in Bestform, miteinander harmonieren.
Dabei gibt sich Dico stets humorvoll, demütig, aber auch exzellent vorbereitet bei diesem nahezu perfekten Konzert. Und genau die beiden beehren Deutschland und NRW bereits bald wieder. Sie statten Köln einen Besuch ab und werden am 20.03.2024 im Theater im Tanzbrunnen auftreten. Wer Ausnahmemusiker erleben möchte und Folkmusik mag, dem sei diese Konzertreihe ans Herz gelegt.
Das Konzert mit den zwei Gesichtern, ist auch so ein Geniestreich. Tina Dico denkt sich etwas dabei und wem der erste Teil zu soft war, der wird nach dem Konzert doch einen Sinn darin sehen und zufrieden sein. So etwas auszuklüngeln für das Publikum, das kann auch nicht jede/r. Danke Tina Dico!
Setlist Tina Dico:
Back Where We Started
You Know Better
Goldhawk Road
Something You Can Keep
The Woman Downstairs
Sacré Coeur
One
Jeg Har Så Travlt
Old Friends
Someone You Love
Menneskedyr
Tiny little twists
Friend in a Bar
Rebel Song
My Heart Is Full of Hope
Count to Ten
True North
Spark
You Wanna Teach Me to Dance
Love All Around
No Time to Sleep
The Road
Room With a View
Text: Jan Rombout
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