Tim Vantol -22.05.2022 – Luxor Köln

Tim Vantol ist Singer-/Songwriter aus den Niederlanden. Er ist viel unterwegs, zu Hochzeiten der Corona-Regelungen eher solo, an diesem Abend mit Band. Doch bevor er nach etlichen Ersatztermin sein neues Album Better Days vorstellen kann, beglückt der Berliner und momentane Wahl-Bonner Max Scheer das überwiegend weibliche Publikum mit seiner Musik. Es ähnelt sehr der Musik Vantols,allerdings zieht Scheer seine Songs alleine durch und spielt sie nur auf der Gitarre. Leider wirken die Stücke etwas wenig eingängig und ein echter Ohrwurm scheint nicht dabei zu sein.

Nach einer kurzen Umbaupause ist Tim Vantol mit seiner dreiköpfigen Band (Bass, Drums, weitere Gitarre oder Klavier) am Start und kann doch noch etwas mehr Leben im Kölner Luxor entfachen.Der Sound ist kräftig und laut und Tim Vantol und seine Mannen entfachen mit ihrer Spielfreude direkt Lust auf mehr. Doch er wirkt auch nicht so ganz gelöst und locker, sondern es wirkt als müsse er sich anstrengen und konzentrieren. Er wirkt nachdenklich, geht immer wieder auf Corona oder den Konflikt in der Ukraine ein und schwört seine Fans darauf ein, zusammenzuhalten.

Musikalisch streut auch bekannte Songs wie I’m Gonna Be (500 Miles) von den Proclaimers in Set und Songs ein. Mitsingen klappt immer gut und den Refrain von Nothing sollen die Fans in den Sprachen nachsingen, die es sich vorher ausgesucht hat. Beliebt sei in Köln immer Spanisch, auch wenn kein Spanier anwesend sei, witzelt er zusätzlich.

Und doch wird der Autor das Gefühl nicht los, dass alles etwas kürzer angebunden ist und Tim Vantol nicht die beste Laune an den Tag zu legen. Das ist nicht schlimm und kann auch nur bemerkt werden,wenn jemand Vantol mehrfach gesehen hat. Sympathisch und authentisch gibt sich Tim Vantol als demütiger Musiker, der froh ist, überhaupt spielen zu können. Nicht nur Corona könne die Tour beenden, sondern auch der Tourbus, der wohl nicht den sichersten Eindruck macht und an dem sich nahezu täglich die Warnlampen ändern, erzählt er. Und so sind beide Seiten glücklich, sich an diesem Abend zu haben man profitiert voneinander.Er bedankt sich nach rund 100 Minuten artig, verweist darauf bald wieder in Köln im Stadion als Support für Die Toten Hosen zu spielen und alle wiederzusehen.

Und danach fasst er einen Tipp, wie die harten Zeiten besser überwunden werden können, ans Publikum sinngemäß auf einen Satz zusammen: “Seid nett zueinander! (Dann löst sich alles Weitere)“ Und dieser Gedanke und Satz ist schlicht und genial gleichzeitig. Unbeabsichtigt und ohne zu schwafeln, bringt er auf den Punkt, woran es hakt und wie es sich lösen ließe. Und dies ist fast noch mehr wert als der gelungene Abend.

Setlist Tim Vantol:
Road Sweet Road
Broken Mirror
Burning Desires
I’m Gonna Be (500 Miles) / Lost in the Unknown
5 Inch Screen
The Hardway
Bitter Morning Taste
Nothing
A River Full of Reasons
If We Would Know
Restless
You Will Never
Better Days
No More
Till the End
Apologies, I Have Some
Sorrow (Cover Bad Religion)
If We Go Down, We Will Go Together!

Homepage
Facebook
Twitter
Instagram

Text: Jan Rombout

Erzählt von uns: Facebooktwitterby feather