Regisseur Kirill Serebrennikow über seinen Film LETO (Kinostart: 08.11.)

„Mein Ziel ist es, einen Film über Menschen zu machen, die glücklich sind und absolute künstlerische Freiheit genießen, trotz der Unterdrückung durch die Regierung. Sie machten Musik und konnten sich gar nichts anderes vorstellen.“ – Kirill Serebrennikow

Mit LETO gelingt Kirill Serebrennikow ein mitreißendes Zeitbild einer Jugend zwischen Rebellion, der Sehnsucht nach Freiheit und dem Leben unter Zensur. Doch im August 2017, noch vor Ende der Dreharbeiten, wurde der russische Theater- und Filmregisseur festgenommen, sodass er den Film im Hausarrest fertigstellen musste. Der Vorwurf: Veruntreuung von Fördergeldern. Serebrennikow streitet dies strikt ab und sieht darin, wie auch viele Beobachter, den Versuch, kritische Künstler in Russland einzuschüchtern.

Kirill Serebrennikow und seinen Mitarbeitern wird jetzt in Moskau der Prozess gemacht. Nach dem Prozessauftakt vor wenigen Tagen wurde die erste öffentliche Anhörung auf den 7. November vertagt. Sein Hausarrest wurde bereits bis April 2019 verlängert. Aus diesem aktuellen Anlass stellen wir Kirill Serebrennikow und seine Motivation hinter LETO vor. Seine Aussagen stammen aus 2017, noch vor Beginn der Dreharbeiten. Die Bestimmungen seines Hausarrests erlauben Serebrennikow bis heute keine weiteren Stellungnahmen. LETO startet am 8. November in den deutschen Kinos.

Der russische Film-, Theater und Opernregisseur Kirill Serebrennikow wurde 1969 in Rostow am Don, im Süden Russlands, geboren. Seit 2012 ist er künstlerischer Leiter des Gogol Centers in Moskau. Seine Stücke kommen immer wieder auch in Deutschland zur Aufführung.

1992 schloss er ein Physikstudium an der Staatlichen Universität Rostow ab. Bereits zu Schulzeiten inszenierte er Theateraufführungen und weitete seine Tätigkeiten ab 1998 auf den Filmbereich aus.

„Meine Generation hat eine starke Erinnerung an die Energie der Perestroika, diese Zeit unmittelbar nach den Ereignissen in unserem Film. Aber in Wirklichkeit wissen wir nichts von der Generation vor unserer eigenen – von ihrer natürlichen Gabe zur Rebellion und ihrem inneren Feuer.“

„Leningrad, ein Sommer zu Beginn der 1980er. Während Alben von Lou Reed und David Bowie heimlich die Besitzer wechseln, brodelt die Underground-Rockszene. Mike und seine Frau Natascha lernen den charismatischen Musiker Viktor Zoi kennen. Ihre unbändige Leidenschaft für die Musik verbindet sie schnell zu einer eigenwilligen Dreieckskonstellation. Als Teil einer neuen Musikbewegung werden sie trotz staatlich kontrollierter Konzerte das Schicksal des Rock ’n‘ Rolls in der Sowjetunion verändern“

Text: Pressemitteilung

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