Metallica und der Benjamin Button-Effekt!

Metallica – Lanxessarena (Köln), 16.09.2017

Wenn eine der größten Metal-Bands nach Köln kommt, heißt es headbangen, als gäbe es kein Morgen mehr. Seit gefühlt 20 Jahren wird geunkt, dass Metallica nur noch ein Schatten ihrer selbst sind und sich selbst verraten haben, trotzdem kamen auch wieder am 16.09.2017 ziemlich viele Leute in die Lanxess-Arena, um die vier lebenden Metal-Legenden zu feiern. Hardwired to Self-Destruct heißt das Album, mit dem Metallica derzeit auf Tour sind. Das elfte Studioalbum der Kalifornier schaffte es unter anderem in Deutschland auf Platz 1. Ja, Metallica ziehen immer noch Publikum, und sie funktionieren auch wunderbar als Band. Zugegeben, es mag vielleicht übertrieben sein, von einem Benjamin-Button-Effekt zu sprechen, aber gerade wenn man sich James Hetfield anschaut, kommt man nicht umher, festzustellen, dass er zumindest nicht wirklich gealtert ist.

Schon gar nicht, wenn er während  Master of Puppets auf einmal mit einem großen Satz ans Mikrofon springt und sofort in seiner unvergleichlichen Art lossingt. Auch Kirk Hammett, Rob Trujillo und Lars Ulrich sind noch verdammt fit. Über zwei Stunden donnerten Metallica über Lanxess-Arena her, dass es eine reine Freude war. Das Publikum dankte es ihnen mit Mitsingen und einfach ordentlich abgehen.

An manchen Stellen war das Publikum so laut wie die Band, etwa beim Opener Hardwired to Self-Destruct. Und auch am Ende war das Publikum nicht müde und taten das, was ein Metalhead eben tut. Kleine Pannen (etwa am Anfang, als es Probleme mit den Video-Monitoren gab), machten da gar nichts aus. Die Band ließ sich davon nicht die Laune verderben, und das Publikum störte sich nicht im Geringsten daran. Dafür hatten einfach alle viel zu viel Spaß.

Zitat „Fragt nicht, was darin ist, es ist spezieller Metallica-Saft. Das ist eine Familienshow.“ – James Hetfield, als er einen Schluck aus seinem Becher nimmt.

Eine schöne Abwechslung war der Bühnen-Aufbau: Die kreisförmige Bühne war iinmitten der Halle aufgebaut. Das macht es etwas einfacher, alles zu überblicken, was auf der Bühne geschieht – das Publikum steht natürlich auch in einer Art Kreis um die Bühne herum.

Kurzum: Metallica haben es mal wieder geschafft und eine ordentliche Show vor einer fast ausverkauften Halle abgeliefert. Auch wenn hohe Ticketpreise und Taschen- und Rucksackverbot den Konzertgenuss etwas trüben konnten, und wenn auch gerne ein paar unbekanntere Songs aus dem Backkatalog auf der Setlist hätten sein können, ging wohl keiner unzufrieden nach Hause.

Setlist: Hardwired / Atlas, Rise! / Seek and Destroy / Leper Messiah / Fade to Black / Now That We’re Dead / Confusion / For Whom the Bell Tolls / Halo on Fire / Whiskey in the Jar / Fuel / Moth Into Flame / Sad but True / One / Master of Puppets / Battery / Nothing Else Matters / Enter Sandman

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Text: Rebecca Lück

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