Laibach. Neues Album „Alamut“ am 09.05.25 via Mute/[PIAS]. Erste Auskopplung. Weitere Tourdaten.

Laibach und A/POLITICAL haben Details zu „Alamut“ bekannt gegeben, einem symphonischen Originalwerk des slowenischen Kollektivs, das in Zusammenarbeit mit den iranischen Komponisten Idin Samimi Mofakham und Nima A. Rowshan entstanden ist. „Alamut“ wird am 9. Mai 2025 auf Doppel-Vinyl, als Doppel-CD-Box-Set (beide mit ausführlichen Begleitinformationen) und digital über Mute veröffentlicht.

„Alamut“ basiert auf einer Geschichte aus dem Persien des 11. Jahrhunderts, die der slowenische Schriftsteller Vladimir Bartol (1903 – 1967) in seinem gleichnamigen Roman neu erzählte (und später die Videospielserie „Assassin’s Creed“ inspirierte). Die Hauptfigur ist Hassan-i Sabbāh, der charismatische religiöse und politische Führer der Nizari-Ismailiten und Gründer einer geheimnisvollen militärischen Formation, die als die Assassinen bekannt ist und deren Name noch heute gefürchtet wird. Hassan-i Sabbāh ist aber auch ein selbsternannter Prophet, der von seinem Hort aus – der Burg von Alamut – einen heiligen Krieg gegen das Seldschukenreich führt.

Der Roman von Bartol untersucht hinter dem vordergründig historischen Stoff zugleich die Mechanismen der Propaganda der Gegenwart, den Aufstieg des Faschismus in Italien, den er als Angehöriger der slowenischen Minderheit in Triest miterlebte. Das wiederkehrende Motiv „Nichts ist wahr, alles ist erlaubt“ ist sowohl das oberste Prinzip der Ismaeliten als auch zentrale Leitidee des Romans, der 1938 veröffentlicht und sarkastisch Benito Mussolini gewidmet wurde.

Vor dem Hintergrund der scheinbaren Umwertung aller Werte in der Gegenwart, der Flut widersprüchlicher Informationen, die die Welt beschäftigen, und der zerstörerischen Angriffskriege, die uns im 21. Jahrhundert beherrschen, muss man womöglich konstatieren, dass dieses „Nothing Is True, Everything Is Permitted“ vielleicht aktueller ist denn je.

In Laibachs neunteiliger Nacherzählung von „Alamut“ werden nun die Ideen des radikalen Nihilismus mit der klassischen persischen Poesie von Omar Khayyam (1048 – 1131)verwoben, während die sinnlichen Verse von Mahsati Ganjavi (1089 – 1159) mit minimalistischen Orchesterfarben aus der iranischen Tradition verschmelzen. Hassan-i Sabbāhs Propaganda-Methoden widerhallen wiederum im Industrial-Sound des Orchesters und im Klang von Laibach.

Aufgenommen wurde das Video – wie das gesamte Album – im Rahmen eines von Navid Gohari dirigierten Konzertes im Freilichttheater Križanke im Kloster des Heiligen Kreuzes, Ljubljana, am 6. September 2022. Eigentlich hätte die Produktion, Laibachs fester Überzeugung folgend, dass „kulturelle und politische Unterschiede in diesen komplexen Zeiten durch eine zutiefst offene Zusammenarbeit überwunden werden müssen, allen Widrigkeiten zum Trotz“, in Teheran uraufgeführt und aufgenommen werden sollen, was jedoch aufgrund der politischen Situation unmöglich war. Stattdessen wurde die Gesangsgruppe Human-Voice Ensemble aus Teheran eingeladen, die mit zwei slowenischen Ensembles zusammenarbeitete: der Gallina Vocal Group und AccordiOna, einem 60-köpfigen Akkordeonorchester, sowie dem RTV Slovenia Symphonic Orchestra.

Komponiert wurde “Alamut” von Luka Jamnik (Laibach), Idin Samimi Mofakham und Nima A. Rowshan.

Text: Pressemitteilung

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