Im Gespräch mit Schatzi!

Die Verwurzlung der Gruppe Schatzi im Rap wird deutlicher als zuvor, Julian klingt ein bisschen wie Falco 2.0 auf Codein. Die Achtziger sind als Imaginationsfläche präsent, aber Schatzi klingen so here and now, wie man nur klingen kann. Morbider Charme, mit minimalem Energieaufwand vorgetragen, die Frisur muss sitzen. Wir haben die Veröffentlichung der neuen EP Animalia Parc zum Anlass genommen um der Band mal ein wenig auf den Zahn zu fühlen.

1. Wie würdet Ihr den Erschaffensprozess Eures Albums charakterisieren?

Wir haben uns an einem bestimmten Punkt bewusst dazu entschieden, die EP in unserem Studio selbst zu produzieren, nachdem wir zu Besuch bei Zebo (Bilderbuch) in Wien waren. Dementsprechend lange dauerte dann die Arbeit, ein Prozess fortlaufender Korrekturschleifen, ohne Limitierung, hohe Emotionalität. Es ist rückblickend gut, dass wir viel Zeit für Umwege hatten. Manche Songs sind zwei Jahre alt, wurden verworfen, wiederbelebt und wieder verworfen. Und trotzdem sind sie am Ende auf der EP gelandet, zum Beispiel Porsche.

2.  Es heißt  Animalia Parc. Welche Idee steckt hinter dem Namen?

Wir waren vor zwei Jahren eine Weile am Atlantik in einem großen Haus mitten im Nirgendwo, eine krasse Mischung aus wunderschön und bedrohlich. Das Grundstück verwildert und die Gegend einsam, die Leute verschlossen.  Wir haben den ganzen Tag geschrieben. Animalia Parc ist ein kleiner Tierpark im Umland von Bordeaux. Auf dem Weg zum Strand stand an jeder verlassenen Kreuzung  ein großes “Animalia Parc”-Schild. Der Parc ist auch nur ein kleiner Streichelzoo mit Eseln und Ziegen, nicht sehr beeindruckend, aber wir waren auch nie da. Diese Schilder, in dieser Umgebung, mit der Atmosphäre, das hatte etwas Mystisches. Dafür steht der Titel.

3. Wie ist Eure Erwartungshaltung mit dem Album ?

Wir stehen gerade am Anfang von einer Reise, Schatzi gibt es jetzt zwei Jahre. Man schraubt an irgendwelchen Songs, und ein halbes Jahr später sitzt man zum ersten Mal beim Major. Die Dinge haben sich sehr schnell entwickelt, und auch wenn sich das absolut richtig anfühlt, ist es schon aufregend.

4. Wie kann man generell sagen, entsteht ein typischer Song von Euch, von der Inspiration bis hin zum fertigen Song?

Das kann aus sehr unterschiedlichen Ecken kommen, häufig steht am Anfang aber eine musikalische Idee. Zumindest bis jetzt. Darüber kommt man schnell in ein Gefühl, und man fängt an eine Idee, ein Bild zu dem Song zu entwickeln.

5. Warum sollte man Euch unbedingt live anschauen?

Wir geben uns Mühe, die Songs live nochmal anders als auf Platte klingen zu lassen. Schatzi ist keine Band, Schatzi soll eine Live-Show sein.

6. Welche drei Dinge sollten Eurer Erfahrung nach auf keinem Fall im Tourgepäck fehlen?

Yannic, Julian, Jeremias

7. Welches Lied hättet ihr gerne selbst geschrieben und warum?

Last Christmas, Wham! – wegen der Tantiemen

8. Mit wem würdet Ihr gerne mal zusammen ein Stück aufnehmen?

The Chromatics

9. Wo seht ihr Euch und Eure Musik in 10 Jahren?

Auf einer Kuschelrock-Best-of-Compilation der 2020er

Vielen Dank für das Gespräch

Text: Dennis Kresse/Pressemitteilung

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