Sleaford Mods/RVG– Live Music Hall, Köln (21.09.2019)
Mit den Sleaford Mods konnte man das wortgewaltige Duo aus England endlich wieder in Köln bewundern und eins bleibt festzuhalten, Die Wut ist jung, so lässt sich mit einem Satz, das Konzert der Sleafod Mods bezeichnen, aber ehe man sich den mehr als kritischen Texten von Sänger/Rapper Jason Williamson und Multiinstrumentalist Andrew Robert Lindsay Fearn widmen konnte, wurden die Besucher erst durch einen Support Acts neugierig der die sich langsam füllend Live Music Hall mit ihrem Mix aus Post-Punk und Indie Klängen bestens unterhalten.
Die Romy Vager Group kurz RVG sorgte mit einigen Tracks aus dem Album A quality of mercy für eine gute Stimmung, die sich natürlich mit dem Topact des Abends steigern konnte.Der Hauptact dieses Abends ist wie ein wildes Tier, dass man bis zum Auftritt im Käfig hält und dann auf das Publikum loslässt. Sleaford Mods aus dem englischen Nottingham.
Mit einer Wut, die ihresgleichen sucht, kommt Frontmannn Jason Williamson zur Sache und schießt gegen alles und jeden. Der Brexit, die Verlogenheit in der Gesellschaft und all der andere Mist wird von Williamson in seiner Aggressivität und das im besten Slang der britischen Arbeiterklasse in einer Mischung aus Rap und freier Rede nur so dahingerotzt.
Dabei erinnern die Sleaford Mods an die Streets, Johnny Rotten und an The Fall. Nummern aus dem aktuellen Album Eton Alive machen natürlich einen Großteil der Setlist aus und der Jubel bei den bekannten Nummern wie Kebab Spider oder Into the payzone ist groß.
Musikalisch ist das überschaubar, wenn Robert Lindsay Fearn nur den Knopf auf seinem Laptop betätigt und dann sich mit einer Flasche Bier seinen Frontmann bei der Arbeit anguckt, wie der auf die Mischung aus repetitiven Bass-Lines und Drum-Computer Sounds seine aufgestauten Aggressionen verarbeitet.
Aber die Mischung macht es und die macht aus den Sleaford Mods, ein musikalisches Sprachrohr, der Unverstandenen.
Text: Dennis Kresse
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