Ein großer Abend der Kleinkunst!

Prix Panheon 2017 – Bonn (Pantheon 14.06.2017)

Mit der zugegeben etwas schwachen Pointe, ob die Gewinner des Prix Pantheons, den verliehenen Preis nach Ablauf der Leihfrist zurückgeben müssen, halten wir uns gar nicht erst auf, denn was am Abend des 14.06. 2017 im neuen Pantheon, nach dem Umzug aus dem Bonn Center in der Innenstadt nach Beuel, auftrat, das setzt solche Gags erheblich besser. Moderiert von Tobias Mann, der mit seiner Coolness bewies, dass man auch bei tropischen Temperaturen, ein perfekter Gastgeber sein kann und der die Spannung an diesem Abend immer wieder hochhalten konnte. Neben den Nominierten in den Kategorien Beklatscht und ausgebuht, dem Zuschauerpreis und Frühreif und verdorben, dem Preis, der von einer Jury, unter der Leitung von Susanne Pätzold, die man unter anderem aus Switch Reloaded kennt, verliehen wurde, standen auch noch einige andere prominente Comediens auf der Bühne des Pantheons.

Los ging es mit Torsten Sträter, der in gewohnter Manier, das Publikum unterhielt und das brillant wie immer. Auch wenn er die gewohnte Wollmütze aus Hitzegründen gegen einen Hut getauscht hat, aber irgendwas ist ja immer.

Danach dann die 5, die sich im Halbfinale durchsetzen konnten, es ging los mit Katie Freudenschuss (die heißt wirklich so), die mit ihrer Performance, in dem sie Stadionsongs in die Hochkultur verfrachtete, wie etwa durch eine vermeintlich typische Deutschlandradio Anmoderation oder Schiri, wir wissen, wo dein Auto steht in der Tom Waits Version, für Lacher sorgte.

Oder Tino Bomelino, der mit einem Lied und einem Sampler, das Publikum auf die Schippe nahm und sich als etwas verhuschter Stand up Comedien präsentierte. Das komplette Gegenteil dazu ist Lisa Eckhart, eine Österreicherin, die in die Fußstapfen von Helmut Qualtinger treten kann und mit einer Arroganz und dem Charme einer Abrissbirne die Leute erst verwirrte und dann begeistern konnte. Ein Fest für alle die in Zeitgeschichte aufgepasst haben und die messerscharf gesetzte Pointen schätzen. Klaus Kinski trifft Falco.

Dass Comedy ein vielfältiges Fach ist, das bewiesen die Jungs des Schweizer Trios Starbugs Comedy, Fabian Berger, Martin Burtscher und Wassilis Reigel, die ganz ohne Worte ihr komisches Talent aus Mimik, Gestik und abstrusen Ideen unter Beweis stellen konnten.

Dann wurde es ernst, denn Quichotte + Flo nahmen den aktuellen Rechtsruck und die Flüchtlingskrise zum Anlass um mit einem Lied aufzurütteln und bildeten damit den Abschluss der Nominierten des Prix Pantheons.

Nach Auftritten von Piet Klocke, Wolfgang Krebs als Horst Seehofer, Chris Tall, sowie Michael Krebs und die Pommesgabeln des Teufels (Onkel und Boris the Beast), die die Showband des Abends gaben, dann der Preisträger in der Kategorie Reif und Bekloppt  Michael Mittermeier. Nach dem ihm einige wie Hazel Brugger, Josef Hader, Badesalz oder auch Eddie Izzard per Videobotschaft gratuliert hatten, dann die Laudatio von Oliver Welke, ehe dann „Michel“ persönlich die 28 Jahre seiner Karriere Revue passieren ließ und auch die Zeiten als „Bayer in New York“ kamen zur Sprache.

Im Anschluss wurde es spannend, denn die Gewinner des Prix Pantheons 2017 wurden gekürt und so wurden Starbugs Comedy mit dem Beklatscht und ausgebuht bzw. Lisa Eckart mit dem Frühreif und verdorben Preis ausgezeichnet.

Ein weiterer Höhepunkt und eine große Überraschung war es dann als Rainer Pause, der Gründer des Pantheons, zu seinem 70. Geburtstag von einer Schar Gratulanten überrascht wurde, die ihn wie etwa Gerburg Jahnke (Misfits), sein Bühnenpartner Norbert Alich und viele andere per Einspieler beglückwünschten und das Publikum sang spontan „Happy Birthday“ dazu.

Zum Abschluss kamen dann unter den Klängen der Nummer Leude von Michael Krebs, alle Preisträger, Nominierten und Gäste für ein Schlussbild zusammen und das rundete eine wunderbare Preisverleihung ab.

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Text:
Dennis Kresse
Fotos: Pressefreigabe – Harald Kirsch (Pantheon)

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