DISCONNECTED – Das neue Album von Jan Blomqvist

Getrennte Verbindungen, fehlender Kontakt zur Realität – unzusammenhängende Narrationen. Das neue Album von Jan Blomqvist heißt Disconnected, spielt aber in einer Zeit, die eigentlich bestimmt ist vom Gegenteil, vom „connected“ sein. Es geht um unsere Zeit, um unsere Generation. Die Welt erscheint zunehmend verknüpft, über E-Mail, Facebook, Instagram. Jeder folgt jedem, in Echtzeit, liest und liked Posts, Kommentare und Fotos. Avatare, Profile, Handles, kommunizieren vielstimmig, verwoben auf unterschiedlichen Kanälen. Der menschliche Umgang hat sich verändert, er vollzieht sich zum großen Teil in der virtuellen Welt. Die reale Welt schrumpft, Zeit dehnt sich.

Manchmal scheint es aber auch, als würde die virtuelle Nähe und Vernetzung eine Entfernung der Menschen im analogen bedingen, mitunter erscheint die Vielfalt der Möglichkeiten erdrückend. In dieser Welt „disconnected“ zu sein, kann sowohl Fluch(t) als auch (Er-)lösung bedeuten.

Das Album spürt diesen Bedeutungsebenen des „Disconnected-Seins“ in 12 Tracks nach. Wie ein Hintergrundrauschen begleiteten dabei folgende Fragen den Entstehungsprozess von Musik, Text, Stimmung und Design des Albums:
Was bedeutet es, wenn Menschen in zwei Welten leben, einer virtuellen und einer realen? Wie stehen diese Welten zueinander? Was passiert, wenn virtuell connected bedeutet, sich im realen Leben disconnected zu fühlen? Oder anders: Was passiert, wenn das analoge Leben verblasst hinter dem Glamour des Instagramfilters, wenn das eigene Selfie viel spannender ist als der Mensch, der die Kamera auslöst, wenn das Profil mehr Freunde hat und häufiger geliked wird als derjenige, der dahinter steht? Ist digital besser?

Musikalisch knüpft Disconnected an den unverkennlichen Blomqvist-Sound an, klingt dabei aber Zwei Jahre nach seinem fulminanten Debüt Remote Control ist Jan Blomqvist zurück – Let’s stay disconnected.

Text: Pressemitteilung

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