Die Höchste Eisenbahn – 20.07.2020 – Summerstage im Kölner Jugendpark!

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Dass Auftritte mit Live-Musik wegen des Corona-Viruses momentan rar gesät sind, ist bekannt.

Aber inzwischen gibt es Konzepte, die entweder Konzerte an frischer Luft oder in Grüppchen mit Abstand ermöglichen.In Köln hat sich ein schöner Fleck gefunden, der auch noch recht zentral liegt und trotzdem ruhig und idyllisch wirkt. Der Jugendpark in Mülheim (nahe des Rheins gelegen) bietet genau diese Oase und macht die Location zu  einer der schönsten in Köln, wo gerade Konzerte stattfinden.Auch das Programm ist etwas abseits der Norm. Geben sich sonst eher die üblichen kölschen Verdächtigen, wie Kasalla oder Höhner die Ehre oder sonstige Pop-Größen wie Nena, ist das Programm hier eher abseits des Mainstreams. Umso schöner, dass das Konzert der Höchsten Eisenbahn sehr viel Anklang findet und sehr gut besucht oder gar ausverkauft ist.Damit Anwohner und Spaziergänger nicht belästigt werden und jeden Tag hier Veranstaltungen stattfinden dürfen, kommt der Ton über Kopfhörer, die jeder am Eingang erhält. Ein weiterer Fremdkörper? Mitnichten.

Der Sound ist perfekt, zudem kann jede/r die Lautstärke individuell einstellen. Beim Autor bewirkt der Kopfhörer, dass er sich stärker als gewöhnlich auf das Konzert sowie das Treiben auf der Bühne konzentriert. Es gibt weniger Ablenkungen und Gespräche, die für knapp zwei Stunden ja aber auch mal ruhen können.Für die Bandmitglieder der Höchsten Eisenbahn ist dies auch eine Premiere und glücklicherweise scheint sie diese nicht zusätzlich unter Druck zu setzen. Sie gehen humorvoll mit der Situation um, sagen, dass die Kopfhörer auch Mikros haben und sie auf der Bühne alles hören, was Leute untereinander besprechen. Die Setlist umfasst Songs aller Alben und EPs, die größten Hits wie Schau in den Lauf, Hase oder Was machst Du dann? kommen darin vor. Der ein oder andere Song wie Wer bringt mich jetzt zu den Anderen? hätte es aber gern noch sein dürfen.

Aber das ist Jammern auf allerhöchstem Niveau und zeigt nur, wie perfekt alles Andere ist: Traumhafte Kulisse, Kopfhörer ohne Aussetzer oder Störgeräusche, welche sogar noch auf der Toilette funktionieren, eine gut gelaunte, gelöste Band und das Ganze auch noch ziemlich barrierefrei und wirklich mit Abstand. Wer noch sicherer sein möchte, kann sogar Parzellen für Risikogruppen buchen. Auch für das leibliche Wohl ist alles da.

Und Corona selbst? War den ganzen Abend kein Thema. Die Band erwähnte Corona nicht einmal. Sie erwähnten nicht die schweren Bedingungen, unter denen die Künstler jetzt stecken und legten auch keine „Jetzt erst Recht“-Stimmung an den Tag. Der Autor kommt sehr gern wieder. Sowohl in den Jugendpark als auch zu der Höchsten Eisenbahn.

Text: Jan Rombout
Credits: Marco Sensche

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