Die Beatsteaks und zwei Deichkinder – Zwei Stunden Party des Jahres!

Beatsteaks, Jahrhunderthalle – Frankfurt (11.04.2018)

Beatsteaks-Konzerte sind jedes Mal eine richtiges Party – Crowdsurfen und Pogo tanzen gehören zum guten Ton. Der Gig in Frankfurt am Main am 11.04.2018 war definitiv keine Ausnahme. Aber das allein reicht den Berlinern nicht. Es müssen schon ein paar Überraschungen für das Publikum sein. Die Beatsteaks sind nicht alleine gekommen, denn sie hatten Freunde und Bekannte mitgebracht – etwa Turbostaat aus Husum. Ihr Midtempo-Punkrock mit nachdenklichen der fünfköpfigen Band gefällt dem Frankfurter Publikum. „Noch drei Songs, und dann Abriss!“, gibt Sänger Jan Windmeier schon mal einen Ausblick auf das, was noch kommt.

Und genau so passiert es – was nicht überrascht, denn auf Beatsteaks-Konzerten herrscht regelmäßig Ausnahmezustand. Vom ersten Song Yours von dem gleichnamigen, aktuellen Album, bis zum letzten Song, dem Beastie Boys-Cover Sabotage, feiert das Publikum in der Frankfurter Jahrhunderthalle einen Song nach dem anderen. Zwei Dinge fallen direkt auf: Erstens die positive Energie, die überall wabbert und zweitens, wie offen die Beatsteaks für Einflüsse aus verschiedenen Stilen sind.

Besonders live kommen die Elemente – von Punk über Metal zu Ska, Reggae und Hip-Hop –zur Geltung. Genau das macht die Beatsteaks aus. Neben Trompeter Richard Koch und Live-Drummer Dennis Kern haben die Beatsteaks auf dieser Tour DJ Illvibe mit an Bord. Vincent von Schlippenbach, wie er bürgerlich heißt, liefert nicht nur das musikalische Intro für den Beatsteaks-Auftritt, sondern ist die ganze Zeit mit dabei.

Der Turbostaat-Sänger Jan Windmeier steht bei Frieda und die Bomben noch einmal zusammen mit den Beatsteaks auf der Bühne. Der Fu Manchu-Song ist fester Bestandteil der Beatsteaks-Setliste. Eher selten spielen die Beatsteaks das Lied French Disko, das sie gemeinsam mit Tocotronic aufgenommen haben. Allgemein ist die Setlist einfach ein perfekter Mix aus Liedern, die einfach dazu gehören und solchen, die selten gespielt werden. Auch die neuen Songs von Yours funktionieren live.

Neben Windmeier kommen noch andere Gäste aus dem hohen Norden –Sebastian Dürre und Philipp Grüterin aka Porky und Kryptik Joe von Deichkind kommen für L auf der Stirn auf die Bühne. „So könnt ihr nicht weg!“, ruft Arnim Teutoburg-Weiß, als die Deichkinder wieder gehen wollen – und als zweiten Song gibt es So ‚ne Musik.

Direkt am Anfang des Gigs stellte Sänger Arnim klar „Die Beatsteaks mögen Konzerte wie vor zehn Jahren“ und bot das Publikum, das Konzert doch ohne Handys zu genießen. Erfreulich viele Zuschauer kamen dieser Bitte nach. Die Handys weg lassen, statt sozialer Medien und moderner Technik lieber Kontakt zwischen Publikum und Band, heißt die Devise. Arnim steht immer wieder auf Brettern, die auf der Absperrung direkt vor der ersten Reihe befestigt sind. Später geht er auch ins Publikum und surft auf den Händen des Publikums wieder zurück zur Bühne.

Klingt alles nach einem verdammt guten Auftritt einer genialen Live-Band, die ihresgleichen sucht? War es auch. Daher bleibt nichts weiter, als zu empfehlen, selbst (mal wieder) auf ein Beatsteaks-Konzert zu gehen.

Setlist Beatsteaks Frankfurt Jahrhunderthalle (11.04.2018)
Yours
Hello Joe
Frieda und die Bomben
Summer
Automatic
Monster
Fever
She Was Great
Summer
Jane Became Insane
Policoro
Cheap Comments
Barfrau
Badfish
Hand in Hand
Milk & Honey
Hey Du
40 Degrees
You in Your Memories
To Be Strong
I Do
Let Me In
Gentleman of the Year
French Disko
L auf der Stirn
So’ne Musik
I Don’t Care as Long as You Sing
Cut Off the Top
Sabotage

Text: Rebecca Lück

Erzählt von uns: Facebooktwitterby feather