Desintegration – Disintegration

Klez.e – Desintegration

Moment mal, werden The Cure Fans sagen, der Titel erinnert doch stark an Distingeration von Robert Smith und Kollegen. Damit liegen sie auch gar nicht mal so falsch, denn der Frontmann von Klez.e stammt aus der ehemaligen DDR und das Jahr 1989 war nicht nur das Jahr in dem Distingeration der Cure erschien, sondern natürlich auch das Jahr, das man mit dem Mauerfall verbindet. Sänger Tobias Siebert nimmt den Hörer mit auf eine Zeitreise in das Ende der 80er Jahre und klingt dabei so wunderbar nach den englischen Vorbildern und wenn er im Track Schwarz nach einem Antidepressiva fleht, dann erinnert das stark an die Band aus England

Musikalisch bleibt es beim düsteren Sound, aber auch textlich schaffen es Klez.e ein hohes Niveau zu kreieren, was zwischen Sehnsüchten, Niedergeschlagenheit und ganz vorsichtiger Hoffnung hin und her springt. Das Bild des „ausgekotzen Fukushima Lachses“ gräbt sich tief ein. Aber bevor dann die Depression komplett Besitz von einem ergreift, gibt’s immer wieder kleine versteckte Hinweise, wie etwa das bekannte Theme aus Love Story von Francis Lai und dieser Musikfetzen ist wie eine Lücke in den ganz schwarzen Wolken, durch das die Sonne scheint. Der Zerfall (englisch Distintegration) muss noch warten.

Ein hochspannendes Album und wer wissen will, wie Klez.e live klingen, der kann sich die Band aus Berlin im März ansehen.

Tourdaten:

03.03.17 Göttingen, Nörgelbuff
04.03.17 Jena, Cafe Wagner
09.03.17 Nürnberg, Club Stereo
10.03.17 Augsburg, Soho Stage
11.03.17 Weiden, Das Sündidark
12.03.17 Regensburg, Heimat
13.03.17 München, Milla
15.03.17 Köln, Subway
16.03.17 Berlin, Berghain Kantine

Homepage: Klez.e
Facebook: Klez.e

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