Prix Pantheon – Bonn, Pantheon (02. und 03.04.2019)
Zum 25. Mal wurde in Bonn einer der, wenn nicht sogar der. wichtigste Kleinkunstpreis des Landes verliehen. Mit Mit der zugegeben etwas schwachen Pointe, ob die Gewinner des Prix Pantheons, den verliehenen Preis nach Ablauf der Leihfrist zurückgeben müssen, halten wir uns gar nicht erst auf, denn was des 02, und 03.04. 2019 im neuen Pantheon, nach dem Umzug aus dem Bonn Center in der Innenstadt nach Beuel, auftrat, das setzt solche Gags erheblich besser. Moderiert von Tobias Mann, der wie schon in den Vorjahren, ein perfekter Gastgeber war, und der die Spannung an diesem Abend immer wieder hochhalten konnte. Neben den Nominierten in den Kategorien Beklatscht und ausgebuht, dem Zuschauerpreis und Frühreif und verdorben, dem Preis, der von einer Jury, die aus der Vorsitzenden Susanne Pätzold, die man unter anderem aus Switch Reloaded kennt oder Rainer Pause, dem Hausherren bestand, verliehen wurde, standen am Finaltag noch einige andere prominente Comediens auf der Bühne des Pantheons.
Ella Anschein, Martin Frank, Christoph Fritz , David Kebekus, Sulaiman Masomi, Miss Allie, Anna Piechotta, Reis against the Spülmachine, Shahak Shapira und Lennart Schilgen standen mit ihrem ausgeprägten kommödiantischem Talent auf der Bühne um den Preisträger in der Kategorie in Frühreif & Verdorben bzw den Publikumspreis Beklatscht & Ausgebuht zu finden.
Egal ob man sich über Shapiras Tripadvisor Bewertungen der KZ Gedenkstädten wunderte, mit Sulaiman Masomi, der deutschen Sprache in all ihren wunderbaren Feinheiten unterhalten ließ. Jeder kam auf seine Kosten. Sowohl der etwas morbide, österreichische Humor in bester Helmut Qualtinger oder Josef Haderer Tradition fortgeführt von Christoph Fitz oder der bayerische Martin Frank und seine Abhandlung über den Unterschied zwischen Bayern und Preußen sorgten für Lacher. Eben so wie Lennart Schilgen, dessen Ballade über den Shouter einer Black Metal Band, sich zum Hit des Abends entwickelte.
Albernheiten mit Reis against the Spülmaschine standen genau so auf der Liste, wie nachdenkliches von Anna Piechotta oder Miss Allie. Ella Anschein, die als Poetry Slammerin auf sich aufmerksam gemacht hat oder David Kebekus bewiesen, dass Kabararett in seinen unterschiedlichsten Prägungen immer sehr wichtig ist und in diesen hektischen Zeiten dringend benötigt wird.
Wie es leider immer so ist, müssen Menschen verlieren und so konnten nur 5 ins Finale einziehen, das am Folgetag stattfand.
Das Finale ist immer ein Schaulaufen zwischen Talenten und denen die es bereits „geschafft“ haben. Wie in jedem Jahr kann man sich nur freuen, wen die Macher des Prix Pantheons wieder eingeladen haben. Thorsten Sträter, Dietmar Wischmeyer, Rainald Grebe präsentierten Witziges und Aberwitziges.
Ehe man die Sieger des Nachwuchspreises beglückwünschen konte, durfte man sich erst über eine weitere Ehrung freuen. Mit dem Ehrenpreis der Kategorie Reif und Bekloppt – wurde Olli Dittrich ausgezeichnet. Der Mann der für zahllose Charaktere wie Ditsche, Schorsch Aigner, der eine verblüffende Ähnlichkeit mit Kaiser Franz Beckenbauer aufweist oder die Schlager Allzweckwaffe Trixie Dörfel verantwortlich zeichnet, erhielt die Ehrung von niemand geringerem als Wigald Boning, den alten Kumpel aus gemeinsamen RTL Samstag Nacht und Die Doofen Zeiten.
Der Jurypreis Frühreif und verdorben ging an Lennart Schilgen, dem von der Jury attestiert wurde, dass er mit kleinen Beobachtungen zu großen Gefühlen berührt und sein Publikun belustigt und beseelt zurücklässt.
Über den Publikumspreis durfte sich Martin Frank in der Kategorie Beklatscht & Ausgebuht 2019 freuen. Die Live-Zuschauer machten den unwiderstehlichen Unterhalter, frechen Kabarettisten und bodenständigen Hoferben aus Bayern vollkommen zu Recht zum 25. Prix Pantheon-Publikumspreisträger.
Eine wiedermal über alle Maßen erfreuliche Veranstaltung ist den Machern des Prix Pantheons gelungen und wie sagte Tobias Mann so richtig? „Der Satire wird es nie an Nachwuchs fehlen“, womit er Recht hat.
Man darf gespannt sein und sich schon heute auf den Prix Pantheon 2020 freuen.
Text: Dennis Kresse
Credits: Pantheon (Harald Kirsch)
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