Birdhouse in Cologne!

They Might be Giants, Köln – Luxor (01.10.18)

Was lange währt wird endlich gut. Das gilt auch für They Might be Giants, die Deutschland nach langem Warten, der letzte Auftritt fand vor 5 Jahren statt und damals kamen nur die Berliner in das Vergnügen eines Auftritts des Duos aus Brooklyn. Dass die Indiepop/Collegerock-Helden der späten 80er und 90er Jahre ,es spielend verstehen, jeden Laden binnen Sekunden mit ihren skurrilen Geschichten aus dem Leben einer Glühbirne wie in Birdhouse in your soul oder prägende Serien, die einer der beiden Johns in der Kindheit sahen, bestens zu unterhalten und dabei auch musikalisch allerlei zu bieten ist klar.

John Flansborough und John Linnels Musik ist seit der Gründung 1982 noch immer unberechenbar und gerade live schwappt die Kreativität der 2 Johns, die mit einer formidablen Begleitband angereist sind schier über. Man traut seinen Augen und Ohren kaum, wenn man sieht, wie mannigfaltig die Giants bei der Instrumentenwahl verfahren, John Nummer 1 spielt Gitarre, Trompete und Harmonika, John 2 kann Keyboards, Saxofon, Klarinette, Gitarre und Akkordeon.

Dass TMBG wie sie von den Fans genannt werden, anders sindm das erkennt man nicht nur, an der Tatsache, dass sie, da sie lange nicht mehr in Deutschland und vor allem in Köln aufgetreten sind, gleich Support und Hauptact sind, sondern auch an der großen musikalischen Experimentierfreude, die sich beispielsweise im Projekt „Dial-a-Song“ ausdrückt, das sie 1983 begannen und nach einer zehnjährigen Pause 2015 wieder aufgenommen haben: Über eine Brooklyner Telefonnummer bekommt man per Anrufbeantworter Songs vorgespielt.

Das Publikum ist mit vollem Einsatz dabei und singt auch mal ungefragt das Thema von Flood aus dem Jahre 1990 zum Besten gibt und dass sich auch sonst textfest erweist und Nummern wie Istanbul (not Constantinople) oder die neue Single I like Fun laut mitsingt.
They might be Giants die aus einem Repertoire von über 300 Songs wählen und deren Setlists immer variabel erscheinen, schaffen es über die Konzertdauer von über 2,5 Stunden die Spannung hochzuhalten und die auch vor einer Zappaesken Free Jazz Einlage nicht zurückschrecken, warum auch wenn man den Recken Curt Ramm an den Blasinstrumenten dabei hat.

Ein lustiger und musikalisch variabler Abend geht gegen 23 Uhr zu Ende und eine Frage bleibt, wieso They might be Giants, they are Giants!

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Text: Dennis Kresse

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